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6. Juni 2025 

 

Duschwasser zum Gießen grüner Stadtoasen senkt Hitzegefahr

 

Osnabrück. Wie können Städte trotz knapper Wasserressourcen grüne Oasen erhalten?

 

Ein Forschungsteam, koordiniert von der Bauhaus-Universität Weimar, hat mit finanzieller Unter-stützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine innovative Nutzung von Regen- und Grauwasser entwickelt. Das Ergebnis: Aufbereitetes Grauwasser aus Waschbecken, Duschen, Badewannen und Küchen leistet einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Bewässerung von Grün- und Freiflächen im urbanen Wohnumfeld. Eine infrastrukturelle Anpassung sowie intelli-gente Speicher- und Regelungskonzepte machen die Ressourcen effizient und bedarfsgerecht verfügbar.

 

Umweltbundesamt: 2023 und 2024 jeweils rund 3.000 hitzebedingte Todesfälle in Deutschland

 

Der Klimawandel ist eine zentrale Herausforderung auch im Gesundheitsbereich: Dem Umwel-tbundesamt (UBA) zufolge gab es in den Sommern 2023 und 2024 jeweils etwa 3.000 hitze-bedingte Todesfälle in Deutschland. Künftig sei mit einem Anstieg zu rechnen. Davor hat am Mittwoch auch der bundesweite Hitzeaktionstag gewarnt. Die Attributions-Forschung rund um ein internationales Team der World-Weather-Attribution (WWA)-Initiative hat überdies in einer vor wenigen Tagen vorgelegten Studie die Zusammenhänge zwischen menschengemachter Klimakrise und globaler Extremhitze dargelegt – inklusive der lebensbedrohlichen Gefahren besonders für Alte, Kranke und Schwangere. WWA-Mitgründerin Prof. Dr. Friederike Otto wurde 2023 für ihre Forschungsleistungen mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU ausgezeichnet. Laut WWA war 2024 demnach im globalen Durchschnitt das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und: Die Hälfte der Menschheit – also rund vier Milliarden Menschen – haben im Vergleich zu einer Welt ohne Klimawandel von Mai 2024 bis Mai 2025 etwa 30 zusätzliche Hitzetage erlebt. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Wir müssen diese Erkenntnisse sehr ernst nehmen. Stadtplanung benötigt vollkommen neue Parameter: weniger Beton und Asphalt, mehr Schutz, Schatten und grüne Oasen. Das ist lebenswichtig.“

 

Hitzebedingte Sterblichkeit in Städten höher als in ländlichen Gebieten

Dem Umweltbundesamt zufolge ist in Städten die hitzebedingte Sterblichkeit wegen sogenannter Wärmeinseln höher als in ländlichen Gebieten.  „Wir brauchen mehr städtische Begrünungen, um die Auswirkungen solcher Hitzeinseln zu minimieren“, so Bonde. Ein solches Ziel trotz begrenzter Wasserressourcen wird also eine Zukunftsaufgabe besonders für Städte und Kommunen. Doch die urbane Vegetation ist immer häufiger auf eine Bewässerung angewiesen, um ihre Funktionen im Zuge der Klimaanpassungsstrategie zu gewährleisten. Bonde: „Die Nutzung von Grauwasser bietet sich als eine Lösung an: Das schont zugleich den Frisch- und Trinkwasserverbrauch und stärkt die Widerstandsfähigkeit von Städten gegen Klimawandelfolgen.“ Das DBU-geförderte Projekt zeigt, wie es funktionieren kann: Gebrauchtes Wasser aus Waschbecken, Duschen, Bade-wannen und Küchenspülen wurde zunächst gereinigt, dann mit Regenwasser gemischt und könnte zukünftig in einem Modellquartier in Dortmund für die effiziente Bewässerung von Grünflächen umgesetzt werden. Bonde: „Wir müssen Wasser viel mehr wertschätzen und behutsamer damit umgehen.“

 

Intelligente Steuerung regelt Wasserzufuhr präzise nach Bedarf

Ein Projektkonsortium mit Fachkenntnissen aus Wohnungs- und Gartenbau, Wasserwirtschaft, Bewässerungstechnik sowie künstlicher Intelligenz (KI) und Gesundheit hat im Zuge des Projekts ein Wassermanagement entwickelt, das dezentrale, anpassungsfähige und KI-gestützte Systeme integriert. Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Silvio Beier von der Bauhaus-Universität Weimar: „Die Steuerzentrale ermöglicht eine bedarfsgerechte Bewässerung: Sie misst kontinuierlich die Bodenfeuchte und steuert die Wasserzufuhr präzise nach Bedarf.“ Dadurch erfolge eine schnellere Reaktion auf Veränderungen in der Umwelt und den Grünanlagen – dezentral direkt vor Ort. Digitalisierung sei entscheidend für die effiziente Wassernutzung. Beier: „Künstliche neuronale Netze helfen bei Datenanalyse und zur Fehlererkennung, -isolierung und -behebung von Defekten mittels Sensoren.“

 

Modellquartier „Bergmannsgrün“ in Dortmund – Internationale Gartenausstellung 2027

Laut Beier erfolgt eine physikalische, chemische und mikrobiologische Analyse der Grauwasser-qualität. Zudem werden das gereinigte Grauwasser aus Haushalten sowie das Regenwasser von Dachflächen in einem Zwischenspeicher gebündelt. Beier: „Der Zwischenspeicher dient als Reservoir für die Bewässerung und als saisonaler Wärmespeicher.“ Bewohnerinnen und Bewohner sollen aktiv in den Prozess der Grauwassernutzung eingebunden und über Ziele, Vorteile und technischen Aspekte der Grauwassernutzung informiert werden. „Das erhöht den lokalen Mehrwert und die gesellschaftliche Akzeptanz“, so Beier. Als Untersuchungsgebiet diente das Modellquartier „Bergmannsgrün“ der Firma Vivawest Wohnen in Dortmund-Huckarde, das im Kontext der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 entsteht.

 

Handlungsempfehlungen für Bauwillige und Stadtplanung

Die Forschungsergebnisse des Projekts sollen öffentlich zugänglich gemacht werden. Dazu DBU-Fachreferentin Sabine Djahanschah: „Das innovative Projekt und der entwickelte Leitfaden für Bauwillige und Stadtplanung liefern wegweisende Impulse für eine klimaangepasste Stadtentwick-lung.“ Dieser enthält Handlungsempfehlungen zur Implementierung von Grauwassernutzungs-systemen in urbanen Grünanlagen und zur Integration von Sensortechnologien in das Wassermanagement. Kooperiert haben das Institut für Digitales und Autonomes Bauen der Technischen Universität Hamburg, die Hochschule Hamm-Lippstadt, das Unternehmen HVG Grünflächenmanagement sowie das Ingenieurbüro JENA-GEOS.

 

Hier geht es zum Leitfaden: Wasserwende im Wohnungsbau.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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NATUR Online   Jobs

Die Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört sucht zum
1. Juni 2026 eine/n
 
Geschäftsführer*in
 
als Leitung des Naturschutzzentrums Karlsruhe-Rappenwört in Voll- oder Teilzeit (Tandem) und bietet bei vorlie-gender Qualifikation eine Bezahlung bis nach Entgeltgruppe 14 TVöD VKA.
Mehr Infos zum Stellenangebot
Stellenanzeige lang.pdf
PDF-Dokument [193.8 KB]

NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


[>>>weiterlesen]

NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

[>>>weiterlesen]

NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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Aktualisiert am 13. November 2025

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