3. April 2025
Aktuelle Atommülltransporte von Großbritannien nach Bayern und
von Westfalen nach Frankreich
Während in Nordenham (Niedersachsen) die Ankunft eines umstrittenen Frachters mit Atommüll in Castor-Behältern aus Großbritannien erwartet wird, der dann nach
Bayern transportiert werden soll, warnen westfälische Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) aktuell vor einem Sonderzug, der von der bundesweit einzigen Uranan-reicherungsanlage in Gronau (NRW) vermutlich in Richtung Frankreich unterwegs
ist. Der Zug, der aus einer roten Lok und etwa einem Dutzend grau-grünen Planen-Waggons besteht, ist heute
(Montag / 31.03.2025) gegen 11.15 Uhr an der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau Richtung Ochtrup / Burgsteinfurt / Münster gestartet.
Als Ziel des Sonderzuges wird eine Uranfabrik in Frankreich angenommen. Der Zug durchquert vermutlich NRW (Düsseldorf, Köln, Bonn) und dann Rheinland-Pfalz.
„Transportiert wird der Uranmüll in Form von Uranhexafluorid in abgereicherter Form. Das Material ist radioaktiv und chemisch sehr brisant. Bei Freisetzungen
kann sich in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit Flusssäure bilden“, der BBU.
Der BBU, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau fordern grundsätzlich ein Transportverbot für Uranmüll und die
sofortige Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage. Zuständig ist die NRW-Atomaufsicht, die NRW-
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unterstellt ist.
In der Vergangenheit wurde mehrfach gegen die hochgefährlichen Urantransporte demonstriert, die von und nach Gronau rollen. Weitere Proteste werden folgen. Und traditionell treffen sich immer am
ersten Sonntag im Monat AtomkraftgegnerInnen zum Sonntagsspaziergang an der
Gronauer Urananreicherungsanlage – und das ununterbrochen seit Ende 1986, dem Tschernobyl-Jahr! Nächster Termin: 6. April (drei Wochen vor dem 39. Jahrestag der
Atomkatastrophe vom 26.4.1986 in Tschernobyl).
Der BBU und die Anti-Atomkraft-Initiativen kritisieren, dass immer wieder Atommüll offenbar konzeptionslos von einem Atom-Standort zum nächsten verbracht wird. So auch
aktuell mit den Transporten von Großbritannien nach Bayern bzw. von Gronau nach Frankreich. „Was am Ende mit
dem Atommüll passieren wird, weiß kein Mensch“, kritisiert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.
Gegen die militärischen Aspekte der Atomenergienutzung, aber auch gegen die riskanten Atomtransporte, richtet sich Karfreitag (18. April) ein Ostermarsch, der
zur Gronauer Urananreicherungsanlage führen wird. Auftakt ist um 13 Uhr am Bahnhof Gronau (Westfalen).
Quelle: Pressemitteilung, 31.03.2025
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG)
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)