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31. März 2023 | Pressestatement

 

EU-Trilog zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie


WWF: Kein Wumms für eine klimafreundliche Zukunft / Weitere Reformen zwingend notwendig
 
Berlin: Bei den Trilog-Verhandlungen von EU-Kommission, EU-Parlament und Europäischem Rat zur Reform der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) haben sich die Verhandler:innen auf ein Ziel von 42,5 Prozent erneuerbare Energien bis zum Jahr 2030 für die EU verständigt. Trotz der Option, dieses Ziel freiwillig um weitere 2,5 Prozentpunkte zu erhöhen, fällt die Einigung deutlich hinter das notwendige Ambitionsniveau zurück.
 
Zu den Ergebnissen des EU-Trilogs erklärt Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland:


„Die Verhandler:innen haben die Möglichkeit verpasst, zentrale Weichen für eine tragfähige, erneuerbare Energieversorgung in der EU zu stellen. Die Verhandlungen sind mit einem Deal zu Ende gegangen, der zwingend weitere Reformen nach sich ziehen muss. Während die Dringlichkeit der Transformation hin zu einem auf Erneuerbaren basierenden Energiesystem von Jahr zu Jahr größer wird, spiegelt sich das nicht ausreichend in den Beschlüssen der EU-Vertreter:innen wider. Der WWF Deutschland fordert die Bundesregierung auf, dazu beizutragen, dass das beschlossene Ambitionsniveau von 42,5 Prozent im Jahr 2030 deutlich übertroffen wird.“
 
Dass die EU-Verhandler:innen zudem beschlossen haben, Anteile von Atomstrom auf die Emissionsreduktionsziele im Verkehrssektor anzurechnen, lehnt der WWF Deutschland entschieden ab. „Dieses Zugeständnis an Länder mit hohen Anteilen an Atomstrom im Energiemix nimmt sie in Teilen von der Verantwortung aus, die erneuerbaren Energien auszubauen. Mit Blick auf die andauernden Reparaturarbeiten und hohen Kosten der unflexiblen, alten Atomkraftwerke in Frankreich ist dieser Beschluss nicht geeignet, um die EU ausreichend für ein zu hundert Prozent erneuerbares Energiesystem auszurichten”, so Raddatz.
 
Der WWF kritisiert zudem, dass die Verhandler:innen an den Go-to-Gebieten für Wasserkraft-werke festhalten und sich nicht auf Nachhaltigkeitskriterien geeinigt haben. Hier wurden die Einwände von mehr als hundert Nichtregierungsorganisationen ignoriert. Hinzu kommt, dass die Verhandler:innen keinen Deckel für die Anrechenbarkeit von Primärholzbiomasse auf die Erneuerbaren-Ziele umgesetzt haben, sodass klimaschädliche Anreize für das Verbrennen von Holz zur Energieerzeugung weiterhin bestehen bleibe
n.

 

Quelle: WWF

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