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27. November 2024

 

Mehrheit der Deutschen setzt auf Sonne, Wind und Wasserkraft

 

Osnabrück. Inmitten hitziger politischer Debatten um eine Renaissance der Atomkraft aus Sorge um die Energieversorgung überrascht eine aktuelle repräsentative Umfrage des forsa-Meinungs-forschungsinstituts im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): Auf die Frage, welche Energieträger in Deutschland für mehr Unabhängigkeit von Energieimporten und Vermeidung von Versorgungsengpässen künftig deutlich stärker genutzt werden sollten, ist eine deutliche Mehrheit der Deutschen für die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien – und nicht für Kernkraft. Besonders die 18- bis 29-Jährigen und die über 60-Jährigen vertreten diese Ansicht.

 

76 Prozent der Befragten für stärkere Nutzung von Solarenergie

 

Die bundesweite Erhebung der „forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen“ für den DBU-Umweltmonitor „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ wandte sich an mehr als 1000 Befragte ab 18 Jahren. Die ermittelten Ergebnisse können auf die Gesamtheit der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland übertragen werden. Demnach plädieren 76 Prozent der Deutschen dafür, Solarenergie stärker als bisher zu nutzen, um Deutschland unabhängiger von Energie-importen zu machen; bei Windenergie sind es insgesamt noch 70 Prozent. Und 66 Prozent der Befragten setzen für größere Autarkie bei der Energieversorgung auf Wasserstoff aus erneuer-baren Energien. Kernenergie befürworten hingegen lediglich 29 Prozent, noch weniger Menschen halten Gas (13 Prozent) oder Kohle (5 Prozent) für wichtig.

 

Bonde: Zukunft der Energieversorgung gehört den erneuerbaren Energien

 

„Die Frage danach, welche Energieträger in Deutschland in Zukunft stärker genutzt werden sollen, hat wegen der geopolitischen Ereignisse eine enorme Bedeutung“, sagt DBU-General-sekretär Alexander Bonde. Deutschlands Ausstieg aus der Atomkraft 2023 spiele dabei ebenso eine Rolle „wie Russlands furchtbarer immer noch andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine bis zur vorgezogenen Bundestagwahl im Februar 2025“. Die forsa-Umfrage macht laut Bonde eines klar: „Die Zukunft der Energieversorgung gehört den erneuerbaren Energien. Sie sind zugleich der Garant für mehr Umweltschutz. Das hat die Mehrheit der Deutschen erkannt.“ Zuletzt hatte auch Deutschlands größter Energiekonzern RWE einer Wiederbelebung der Atomkraft aufgrund von Milliardenkosten eine Absage erteilt. Hinzu kommt: Die Endlagerung hochradio-aktiver Abfälle ist nach wie vor ungelöst.

 

Unterschiede in den Altersgruppen

 

Auffallend bei der aktuellen forsa-Umfrage zur Energieversorgung in Deutschland sind die teil-weisen Unterschiede in den Altersgruppen 18 bis 29 Jahre, 30 bis 44 Jahre, 45 bis 59 Jahre sowie die über 60-Jährigen – wobei allerdings die Solarenergie mit einer Zustimmung von mehr als 70 Prozent in allen Altersgruppen eine Sonderstellung einnimmt. Unter den 60-jährigen und älteren Menschen sind 79 Prozent für eine stärkere Nutzung von Sonnenenergie, in den anderen genannten Altersgruppen liegt dieser Wert zwischen 73 und 75 Prozent.

 

Kaum noch Akzeptanz für Kohleenergie

 

Bei der Windenergie verschiebt sich das Bild: Hier stehen die 18- bis 29-Jährigen an der Spitze. Sie befürworten zu 78 Prozent den Ausbau von Windkraft, bei den 30- bis 44-Jährigen (67 Prozent), den 45- bis 59-Jährigen (63 Prozent) sowie den über 60-Jährigen (72 Prozent) liegt dieser Wert niedriger. Erheblich skeptischer ist die Haltung zu Kernenergie, Gas und Kohle: Unter den 18- bis 29-Jährigen sowie den 30- bis 44-Jährigen sehen darin noch jeweils 27 Prozent eine Zukunft, unter den 45- bis 59-Jährigen (30 Prozent) und den über 60-Jährigen (32 Prozent) sind es etwas mehr. Während Gas noch von 11 bis 15 Prozent der verschiedenen Altersgruppen als Energieträger der Zukunft gesehen wird, sinkt die Akzeptanz von Kohle rapide: Unter den 45- bis 59-Jährigen wollen nur noch 2 Prozent eine stärkere Nutzung für mehr Energieunabhängigkeit; bei den über 60-Jährigen sind es 4 Prozent, und in den beiden anderen Altersgruppen noch jeweils 7 Prozent.

 

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

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Aktualisiert am 5. Dezember 2025

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