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21. März 2023 | Naturschutz & Energiewende

 

NABU Niedersachsen: Den Wald als Ökosystem stärken  

 

Krüger: Klimakrise setzt unseren Wäldern massiv zu / Dreiklang aus striktem Schutz, ökologischem Waldumbau und nachhaltiger Nutzung notwendig

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Hannover/Berlin – Der diesjährige Internationale Tag des Waldes (21.3.) steht unter dem Motto “Wälder und Gesundheit”. Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

 

„Im Wald finden wir Erholung und kommen zur Ruhe. Die frische, saubere Waldluft, sein angenehmes Klima, seine Farben und Geräusche stärken unsere Gesundheit, doch unsere Wälder selbst sind krank. Trockenheit, Wassermangel und Schädlingsbefall setzen ihnen massiv zu. Und ihr Zustand wird von Jahr zu Jahr schlechter. Das bedroht uns selbst!“

 

Um die Abwehrkräfte unserer Wälder zu stärken, braucht er Schutz und Erholung. Für den NABU Niedersachsen heißt dies konkret: Natürliche Verjüngung, Förderung seltener Baumarten mit Klimapotential, Fremdstoffeinträge verhindern, Humus aufbauen, Böden nicht verdichten, Wasser im Wald halten und alte Laubwälder strikt schützen, um die natürlichen Prozesse ungestört zu lassen.

 

Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen: „In seinem Grundsatzprogramm Wald zeigt der NABU, wie der Zustand der Wälder in Deutschland stabilisiert werden kann, indem er als Ökosystem gedacht wird, welches für uns alle arbeitet und uns Kühlung, Hochwasserschutz, den wertvollen Werkstoff Holz, Sauerstoff und wunderbare Erlebnisse schenkt.“ 

 

Eine ganz besondere Bedeutung nehmen alte Wälder ein, betont Birte Cordts, NABU-Referentin für Waldnaturschutz und nachhaltige Waldnutzung: „Ein alter Wald ist kein kranker Wald – im Gegenteil: Viel Totholz sorgt für Kühlung, speichert Wasser und hält das Ökosystem Wald und seinen Artenreichtum lebendig. Bei der Nutzung des Waldes gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. So wie wir selbst Ruhe im Wald finden, sollten auch wir den Wald in Ruhe lassen. Konkret bedeutet das: Weniger Holzentnahme, Aufbau der Holzvorräte und nachhaltige Bewirtschaftung. Geben wir dem Wald die Chance, sich auf natürliche Weise anzupassen, anstatt ihn durch höhere Holzeinschläge weiter unter Druck zu setzen, ist er bestens gegen die Klimaextreme gewappnet.“

 

Hintergrund: Neben intensiver, naturferner Bewirtschaftung macht die Klimakrise dem Ökosystem Wald und seiner biologischen Vielfalt zunehmend zu schaffen. Sehr junge, naturferne Wälder und das Verdrängen der Buchen- und Eichenwälder mit ihren klima-plastischen Misch-Baumarten, wie Eibe, Sommer- und Winterlinde, Spitz- und Feldahorn, Schwarzpappel, Esche, Feld- und Flatterulme, Elsbeere sowie Holzbirne und -apfel machen den Wald dabei nun besonders anfällig für extreme Trockenheit und erhöhen die Waldbrandgefahr.

 

Außerdem werden unsere Bäume mittlerweile gravierend von aus anderen Kontinenten eingeschleppten Pilz-Krankheiten, wie Ulmen-Welke, Ahorn-Ruß-Rinden-Krankheit und Eschentriebsterben bedroht. Hinzu kommt, dass Schutzmaßnahmen bisher zu wenig Wirkung entfalten. 67 Prozent der Wälder in Deutschland liegen in Schutzgebieten unterschiedlicher Kategorien. Nur rund drei Prozent sind jedoch vor forstlichen Maßnahmen geschützt.

 

Link zum Grundsatzprogramm Wald: www.NABU.de/grundsatzprogramm-wald

 

Quelle: NABU Niedersachsen

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