23. September 2025
Osnabrück. Erneuerbare Energien bieten Chancen für die Entwicklung ländlicher Räume. Das zeigt ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Projekt der Agrarsozialen Gesellschaft mit praxisnahen Vorzeigebeispielen aus ganz Deutschland. Dabei geht es darum, wie Kommunen, Landwirtschaft, Unternehmen und die lokale Bevölkerung die Energiewende in den Blick nehmen, sich den Herausforderungen stellen und sie als möglichen Motor für den nachhaltigen Wandel ländlicher Räume und als Gestaltungsinstrument nutzen können. Mit dem Projektabschluss liegt nun ein frei verfügbarer digitaler Handlungsleitfaden vor.
Bis 2045 will Deutschland Netto-Treibhausgasneutralität erreichen
Um die Klimaerwärmung zu begrenzen, müssen Treibhausgas(THG)-Emissionen konsequent reduziert werden. Das Ziel für Deutschland: Bis 2045 soll Netto-Treibhausgasneutralität erreicht sein. Die bisherigen nationalen Erfolge bei der Minderung des THG-Ausstoßes sind laut Umwelt-bundesamt vor allem auf den steten Ausbau von Wind- und Sonnenenergie zurückzuführen.
„Die technischen Lösungen für die Erzeugung erneuerbarer Energien sind da“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde bei der Projekt-Abschlussveranstaltung am 23. September im DBU Zentrum für Umweltkommunikation. Jetzt komme es „auf eine schnelle und kontinuierliche Umsetzung der Energiewende an“. Der ländliche Raum spiele eine Schlüsselrolle. Ausschlag-gebend sind dabei zwei Faktoren, so Bonde: „Die Akzeptanz in der Bevölkerung und die Verfügbarkeit geeigneter Flächen“.
Motor für wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung
Mit dem DBU-geförderten Vorhaben macht die Agrarsoziale Gesellschaft Chancen der Energie-wende für ländliche Räume sichtbar. Projektleiter Dr. Oliver Klein: „Erneuerbare Energien können ein Motor für die wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung ländlicher Gebiete sein.“ Doch Solarparks, Windräder und Energiepflanzen führen nach seinen Worten nicht selten zu Konflikten durch Nutzungskonkurrenzen, Veränderungen der Kulturlandschaft oder den Verlust von Lebensqualität. Klein: „Die Verknüpfung der ländlichen Entwicklung mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien wird in regionalen Strategieprozessen bislang noch zu wenig beachtet.“ Mit erfolgreichen Praxisbeispielen aus dem gesamten Bundesgebiet will das Projekt diese Lücke schließen. Projektkoordinatorin Maria Kaiser ist überzeugt: „Wo es gelingt, die Energiewende und den damit verbundenen Ausbau erneuerbarer Energien frühzeitig, transparent und mit breiter Beteiligung der Gesellschaft zu steuern, verläuft die regionale Entwicklung meist sehr positiv.“ Und weiter: „Wenn die Bevölkerung mitbestimmen kann, entsteht stärker das Gefühl, dass tatsächlicher Einfluss möglich ist“, so Kaiser.
Online-Seminare und Publikation digital verfügbar
Im Zuge des DBU-geförderten Projekts fanden vier Online-Seminare statt mit Teilnehmenden
aus Kommunen, Landwirtschaft, lokalen Aktionsgruppen und Wissenschaft, die Themen wie
Agri-Photovoltaik auf wiedervernässten Moorböden oder Nahwärmekonzepte diskutierten.
Zentrale Fragen waren unter anderem: Wie können sich ländliche Kommunen engagieren, damit die Ener-giewende einen sichtbaren Beitrag zur lokalen Entwicklung leistet? Wie können zum Beispiel Bürgerinnen und Bürger, Bäuerinnen und Bauern, lokale Unternehmen sowie Dörfer und Gemeinden vom Ausbau der erneuerbaren Energien profitieren? Zudem steht ein praxis-orientierter Handlungsleitfaden online zur Verfügung.
Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
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