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Radolfzell, Insel Mainau. Der albanische Naturschützer Ardian Koçi hat am 16. Oktober 2025
den EuroNatur-Preis entgegengenommen. Er erhielt den Preis für „seinen großen persönlichen Einsatz für den Schutz des Nationalparks Divjaka-Karavasta und für seine Integrität, für die er berufliche
sowie private Nachteile in Kauf genommen hat“, so EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.
Ardian Koçi, von Haus aus Veterinärmediziner, folgte 2013 einem Ruf der neuen albanischen Regierung als Direktor des Nationalparks
Divjaka-Karavasta und gab dafür seinen gut dotierten Job in Italien auf. „Ich war immer davon überzeugt, dass Naturschutz nicht nur eine berufliche Verpflichtung, sondern vor allem eine moralische
Verantwortung ist“, sagte Ardian Koçi im Rahmen der Preisverleihung.
In seiner Laudatio stellte Gabriel Schwaderer die Integrität des diesjährigen Preisträgers heraus: „Ardian Koçi hat seine Arbeit als Treuhänder für die Natur ernst genommen und hat sich für deren
Schutz selbstlos eingesetzt. Seine kompromisslose, klare Haltung eckte an, sowohl auf lokaler als auch nationaler Ebene.“
Zahlreichen Jägern und Wilderern war Koçis konsequente Umsetzung des Jagdbanns in Albanien ein Dorn im Auge; dass er sich mutig den Bauplänen großflächiger Tourismusinfrastruktur innerhalb des
Nationalparks Divjaka-Karavasta entgegenstellte, sorgte auch bei der Regierung in Tirana für Unmut. Schließlich wurde Ardian Koçi 2023 geradezu in die Kündigung gedrängt. Er selbst formuliert es so:
„Ich hatte mehr Angst davor, meine Leidenschaft für den Job, als den Job selbst zu verlieren.“
Ardian Koçi möchte den EuroNatur-Preis stellvertretend für alle engagierten Naturschützerinnen und -schützer Albaniens verstanden wissen: „Diese Auszeichnung gehört nicht nur mir. Sie ist all jenen
gewidmet, die sich – manchmal unter großen persönlichen Opfern – für die Wälder, Feuchtgebiete und Wildtiere einsetzen, die Teil unseres Naturerbes sind.“
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