9. Juli 2025 | Nachhaltig in die
Schule
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NABU Hessen gibt Tipps für einen umweltfreundlichen Schulbesuch
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Wetzlar - Kurz vor Beginn der Sommerferien verteilen die Schulen die Materiallisten für das nächste Schuljahr. Egal ob
Schulanfänger*innen oder nicht; für den perfekten Schulstart müssen meist noch so einige Besorgungen gemacht werden. „Vom Schulranzen bis hin zu Heften, Blöcken und Mäppchen – der Schulanfang kann
schnell zu einem teuren Vergnügen werden und noch schneller zu einem Desaster für die Umwelt. Denn was häufig gar nicht bedacht wird: Kann man das alles auch nachhaltig gestalten? Wer nun das kleine
1x1 der Nachhaltigkeit beherrscht, kann Schadstoffe und unnötigen Müll vermeiden und gleichzeitig jede Menge Geld sparen“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU
Hessen.
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Tipps für Schulanfänger*innen und ihre Eltern
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Gerade zu Beginn der Schulzeit kann man mit langlebigen Materialien viel für die Nachhaltigkeit im Schulalltag tun. Prüfen Sie beim
Besorgen der Grundausstattung, ob es nicht nachhaltigere Alternativen gibt. Ein neutraler Ranzen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch in ein paar Jahren gefällt, wird lange genutzt. Noch
nachhaltiger als neue Öko-Ranzen sind gebrauchte Modelle. „Die Schultüte sollte möglichst wenig Plastik und Lösungsmittel enthalten oder am besten aus vorhandenen Materialien selbst gebastelt werden.
Das gemeinsame Basteln der Schultüte ist außerdem eine tolle Möglichkeit die Vorfreude auf die Schulzeit zu wecken“, rät Sommerhage. Schultüten aus Stoff, können anschließend weiter als Kuschelkissen
genutzt werden und landen nicht nach kurzer Zeit auf dem Müll. Beim Inhalt der Schultüte sollte man auf billige Wegwerfprodukte aus Plastik verzichten und nichts ausufern lassen. Setzen Sie auf Dinge
die sinnvoll in der Schule genutzt werden können und ein paar kleine Überraschungen.
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Tipps für den nachhaltigen Schuleinkauf
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„Achten Sie beim Kauf des Zubehörs für die Schule grundsätzlich darauf unnötiges Plastik und Einwegartikel die nur Müll produzieren zu
vermeiden. Nachfüllbare und wiederverwendbare Produkte ohne schädliche Inhaltsstoffe sind immer die bessere Wahl“, empfiehlt der Landesvorsitzende. Grundsätzlich gilt: Papier, das aus Altpapier
hergestellt wurde, belastet die Umwelt sehr viel weniger als Papier aus frischem Holz. Daher sollten Eltern beim Kauf der Schulhefte auf das Label Blauer Engel achten. Das garantiert, dass die Hefte
aus 100 Prozent Altpapier hergestellt wurden und bei der Produktion der Wasser-, Energie- und Chemikalieneinsatz reduziert sind. Auch für die geforderten Umschläge sollte man zu Papier greifen. In
Stiften werden immer wieder giftige Chemikalien gefunden. Gerade junge Schüler*innen kauen oft auf Stiften herum. Vermeiden Sie deshalb Stifte aus lackiertem Holz. Diese können abblättern und
Schadstoffe freisetzen.
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Gemeinsam Nachhaltigkeit vermitteln
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Statt unbedarft die Materialliste der Schule abzuarbeiten, sollten Eltern auf umweltbewusste und langlebige Materialien achten. So kann
man seine Kinder vor gefährlichen Schadstoffen schützen und ihnen bei der Auswahl von Heften, Stiften und Co. ganz nebenbei im Kind ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und kritisches Hinterfragen
wecken. „Besprechen Sie mit Lehrer*innen, Elternvertretung und Schulleitung, ob bei den Materiallisten nicht von vorneherein umweltschonende Materialien abgefragt werden könnten. Lehrkräfte, die etwa
Recycling-Papier verbieten wollen oder auf Kunststoff bestehen, handeln alles andere als zeitgemäß. Denn Nachhaltigkeit ist auch ein wichtiger Lehrinhalt und die Kinder sollten dazu angeleitet werden
verantwortungsbewusst zu konsumieren. Hier hat die Schule eine große Vorbildfunktion“, findet Maik Sommerhage. Prüfen Sie außerdem mit der Schule, ob es nicht eine Möglichkeit gibt die Materialien im
Klassenverbund zu besorgen. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch Verpackungsmaterial und erleichtert es den Eltern umweltschonendes Zubehör zu finden, da nicht jeder selbst recherchieren
muss.
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Und was ist mit der Pause?
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„Auch bei der täglichen Pause sollte Nachhaltigkeit eine Rolle spielen, denn hier lässt sich viel Müll und CO² einsparen. Nutzen Sie
robuste, wiederverwendbare Brotdosen und Trinkflaschen und geben Sie ihren Kindern regionale und vor allem saisonale Produkte mit“,
sagt der NABU-Landesvorsitzende. Fertig verpackte Snacks belasten die Umwelt unnötig und gehören nicht in die Schultasche. Bei vielen
Kindern wandert ein Großteil des Doseninhaltes nachher ungegessen in den Müll. Das belastet Umwelt und Geldbeutel und sollte möglichst vermieden werden. Besprechen Sie mit ihrem Kind, wieso das
passiert und welche Inhalte bessere Chancen auf Erfolgt hätten. Oft hilft es die Box gemeinsam zu befüllen oder zumindest gemeinsam zu planen und dabei auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen. Das Auge
isst auch bei Kindern mit und manchmal kann eine andere Präsentation schon einen großen Unterschied machen. Tolle Anregungen für abwechslungsreiche und ausgewogene Brotdosen gibt es im Internet
inzwischen viele.
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Sicher zur Schule - am besten zu Fuß oder mit dem Rad
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„Der Autoverkehr ist in der Stadt für einen Großteil der Lärmbelastung und Luftverschmutzung verantwortlich und die inzwischen leider
üblichen „Elterntaxi“-Fahrten tragen zur Gefährdung der Schulkinder im Umfeld der Schulen bei. Prüfen Sie also bitte, ob der Weg zur Schule für das Kind nicht auch zu Fuß oder mit dem Rad zu
bewältigen ist“, appelliert Sommerhage. Sprechen Sie sich am besten mit anderen Eltern ab, ob die Kinder gemeinsam in Gruppen zur Schule gehen können. Damit lernen die Kinder Selbstständigkeit,
fördern ihre eigenen Kompetenzen und bekommen gleichzeitig Bewegung an der frischen Luft. Ist ein längerer Fahrtweg nötig, dann sollten nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden.
Fahrgemeinschaften mit anderen Familien lohnen sich, wenn sie bis auf den letzten Platz "ausgebucht" sind.
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Quelle: NABU Hessen
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