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8. Augsut 2025 | Artenschutz/Rote Liste

 

NABU: Alarmstufe Rot im Artenschutz

 

Aktualisierte Rote Listen zeigen dramatische Entwicklungen

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Hannover – Die neu vorgelegten Roten Listen in Niedersachsen zeigen deutlich: Mindestens ein Drittel der heimischen Säugetiere und Heuschrecken ist gefährdet oder bereits ausgestorben. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen appelliert der NABU Niedersachsen an Politik und Gesellschaft, den Artenschutz nicht länger nur zu dokumentieren, sondern diese Erkenntnisse als klare Handlungsanweisung zu begreifen.

 

„Die Rote Liste darf nicht zum Klageregister unseres Versagens werden – sie muss die Grundlage sein, um wirksam gegenzusteuern. Die Ergebnisse zeigen: Schutzmaßnahmen in der Fläche sind alternativlos“, sagt Lamin Neffati, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. Besonders drama-tisch sei die Situation für Kleinsäuger wie den Feldhamster sowie zahlreiche Fledermausarten. „Diese Arten sind akut vom Aussterben bedroht – vor allem durch intensive Landnutzung, Strukturverluste in der Landschaft und den massiven Einsatz von Pestiziden.“

 

Fledermäuse unter Druck: Verlust von Lebensräumen und Nahrungsgrundlage
Die aktualisierten Daten bestätigen die Entwicklung, die der NABU Niedersachsen seit Jahren beobachtet: Insbesondere der Rückgang vieler Fledermausarten ist dramatisch. Hauptursachen sind der Verlust geeigneter Lebensräume, der Insektenschwund durch Pestizide sowie Gebäude-sanierungen, bei denen wichtige Wochenstuben verschwinden.

 

Um dem entgegenzuwirken, betreibt der NABU Niedersachsen das digitale Projekt „BatMap“, das Verbreitungsdaten sammelt und ehrenamtliche Fledermausschützer im Land vernetzt. „Dieses Projekt zeigt, wie Artenschutz und Digitalisierung sinnvoll zusammenwirken können und wie unverzichtbar das Ehrenamt für die Datenerhebung und den Artenschutz ist“, so Neffati. Projekte wie diese müssten intensiviert und vervielfacht werden.

 

Zusätzlich schafft die jährlich im August stattfindende „BatNight“ Aufmerksamkeit für die nächt-lichen Insektenjäger. Mit Führungen und Vorträgen sensibilisiert der NABU für die Bedürfnisse von Fledermäusen und zeigt, wie jede*r mit naturnahen Gärten, ohne Pestizide, einen Beitrag leisten kann.

 

Erfolgsmodell Biber: Artenschutz kann funktionieren
Dass Naturschutz wirkt, wenn er konsequent betrieben wird, zeigt das Beispiel des Europäischen Bibers. Noch im 19. Jahrhundert in Niedersachsen ausgestorben, kehrt er heute zurück. Der NABU Niedersachsen begleitet diese Entwicklung mit einem landesweiten Projekt, das Fach-wissen bündelt, Konflikte vor Ort moderiert und die gesellschaftliche Akzeptanz stärkt.

 

„Der Biber ist ein echter Baumeister unserer Gewässerlandschaften“, erklärt Neffati. „Mit Dammbau und Grabaktivitäten schafft er neue Lebensräume und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Vielfalt.“ Damit der Biber als Schlüsselart wirken kann, braucht er mehr Toleranz und Raum in unserer von Menschen geprägten Landschaft.

 

Monitoring darf nicht zur Jahrhundertaufgabe werden
Ein weiterer Punkt, den der NABU Niedersachsen scharf kritisiert: Die Erhebung der aktuellen Roten Liste hat 30 Jahre in Anspruch genommen – ein inakzeptabler Zeitraum angesichts der sich beschleunigenden Biodiversitätskrise. „Artenschutz funktioniert nicht im Schneckentempo. Wir brauchen regelmäßige, aktuelle Daten und die Strukturen, um diese kontinuierlich zu erheben“, mahnt Neffati.

 

Dazu braucht es neben institutionellen Mitteln vor allem die Stärkung des Ehrenamts. Viele der aktuellen Daten stammen von Freiwilligen, die ihre Zeit, Kenntnisse und Ressourcen zur Verfü-gung gestellt haben. Ohne sie wären die Roten Listen in dieser Tiefe kaum möglich gewesen.

 

NABU Niedersachsen fordert klare politische Konsequenzen
Der NABU Niedersachsen sieht die neuen Roten Listen als deutlichen Weckruf, aber auch als Bestätigung, dass Naturschutz funktioniert, wenn er ernsthaft betrieben wird. Die Politik müsse nun zügig handeln: Lebensräume erhalten, Biotopverbünde stärken, Pestizideinsätze drastisch reduzieren und den Strukturreichtum in der Agrarlandschaft wiederherstellen. Maßnahmen, wie sie etwa im Rahmen des Niedersächsischen Weges angestoßen wurden, müssten nun konse-quent in die Fläche gebracht werden. Nur so könne verhindert werden, dass die nächsten Roten Listen noch düsterer ausfallen.

 

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Quelle: NABU Niedersachsen

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

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Programm & Anmeldung
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Aktualisiert am 13. November 2025

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