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23. Juli 2025 | Drei Jahre nach Fischsterben

 

Umweltverbände fordern Kurswechsel für eine lebendige Oder
 

  • Fischsterben an der Oder jährt sich zum dritten Mal

  • Umdenken notwendig für ein natürliches Flussökosystem

  • Internationales Bündnis fordert Anschluss an eine nachhaltige Vision für den internationalen Fluss

 

Berlin, Radolfzell. Zum dritten Mal jährt sich das katastrophale Fischsterben an der Oder. Zwischen Juli und September 2022 verendeten schätzungsweise 1000 Tonnen Fisch sowie unzählige Muscheln und Schnecken im polnischen und deutschen Teil des Flusses – als Folge einer Algenblüte. Damit sich eine solche Umweltkatastrophe nicht wiederholt, fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und EuroNatur die Bundesregierung sowie die polnische und tschechische Regierung dazu auf, sich ihrer „Vision für die Oder“ anzuschließen. Die Verbände setzen sich dafür ein, dass die Flusslandschaft widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen wie Dürre und Hitzestress und auch gegenüber Nährstoff- und Schadstoff-einträgen gemacht wird. Dazu zählen konkrete Naturschutzmaßnahmen sowie eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

 

Die Ursache für das Fischsterben 2022 war ein Zusammenspiel aus Hitze, Dürre und hohen Salzeinleitungen aus polnischen Bergwerken. Die Auswirkungen auf die Ökologie des Flusses sowie den regionalen Tourismus waren groß. Zwar haben beide betroffenen Anrainerstaaten einige Maßnahmen ergriffen – etwa eine bessere internationale Kommunikation im Katastrophen-fall oder Sanktionen gegen verbotene Einleitungen in den Fluss. Dennoch haben sie den Ausbau der Oder weiter vorangetrieben.

 

Theresa Wagner, BUND-Koordinatorin Oderschutz: „Selbst im Angesicht der Katastrophe hat kein Umdenken stattgefunden. Noch immer wird Salz in die Oder geleitet und am Ausbau festge-halten. Das alles schadet dem Fluss. Wir müssen die Oder als naturnahen, artenreichen Ort für die Anwohner*innen und uns alle erhalten.“ Der BUND und andere Umweltorganisationen haben zuletzt im Januar eine Klage am Woiwodschaftlichen Verwaltungsgericht Warschau zur Aufhe-bung der Genehmigung des Oder-Ausbaus in Polen gewonnen. Das Klagebündnis, darunter der BUND Brandenburg, erwartet jetzt den Rückbau von illegalen Bauten beziehungsweise ökolo-gische Ausgleichsmaßnahmen.

 

Der deutsch-polnische Grenzflussabschnitt, einer der letzten frei fließenden und naturnahen Flüsse in Europa, ist mehr als eine Wasserstraße: Er ist ein naturnaher Erholungsort, Sportgebiet und Inspirationsquelle. Umsäumt von Weichholzauenwäldern ist der Strom bislang zudem wichtiger Lebensraum für bedrohte und geschützte Arten. Das internationale Bündnis „Zeit für die Oder“ hat 2023 eine Vision für die Oder verfasst. Das Bündnis besteht aus 26 Naturschutz- und Umweltschutzorganisationen aus Deutschland, Polen und Tschechien. Gemeinsam setzen sie sich für den Schutz und die Renaturierung des Flusses ein. Deutsch-polnische Pläne zur Vertiefung der Fahrrinne setzen die Oder und ihr Ökosystem jedoch verstärkt unter Druck.

Annette Spangenberg, Programmleiterin Fließgewässer bei EuroNatur: „Unsere Vision ist es, die Oder als natürliches Flussökosystem zu erhalten und nachhaltig zu entwickeln. Dazu zählen beispielsweise nachhaltige Tourismusinfrastrukturen wie die Aufwertung des Oder-Neiße-Radweges. Zudem müssen wir den Fluss 'klimafit' für zukünftige Hitzesommer machen; Renaturierungsmaßnahmen wie die Wiederherstellung natürlicher Wasserrückhalteflächen tragen dazu bei. Zudem wollen wir die Menschen emotional wieder näher an den Fluss heranbringen – die Oder ist entgegen ihrem Image ein Fluss voller Leben.“

 

Hintergrund: Das internationale Bündnis „Zeit für die Oder“ ist eine Koalition aus zehn deutschen, neun polnischen und sieben tschechischen Umweltorganisationen und Flüssebündnissen , die sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die Oder und ihr Umfeld wieder zu einem lebendigen Flussstrom entwickelt werden. Mitglieder im deutschen Teil des Bündnisses sind: Bund für Umwelt und Naturschutz Brandenburg (BUND), BUND Deutschland, Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutsche Umwelthilfe (DUH), EuroNatur, Heinz Sielmann Stiftung, Michael Succow Stiftung, Rewilding Oder Delta, Verein der Freunde des Deutsch-Polnischen Europa-Nationalparks Unteres Odertal, WWF Deutschland.

 

Quelle: BUND

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
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