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Doch ab wann benötigen Igel überhaupt Hilfe und wie sollte diese aussehen? Bei allen Hilfs-maßnahmen muss
bedacht werden, dass Igel zu den geschützten Tierarten gehören, sie dürfen deshalb laut Bundesnaturschutzgesetz weder gefangen noch getötet werden. Nur in absoluten Notfällen, wenn ein Igel verletzt
oder krank ist, dürfen sachkundige Menschen ihn für eine kurze Zeit in ihre Obhut nehmen, gesund pflegen und alsbald wieder in die Freiheit entlassen.
Deswegen ist es wichtig, einen tagsüber aufgefundenen Igel zunächst genau zu beobachten: Welchen Eindruck macht
der Igel? Bewegt er sich normal fort oder taumelt er, fällt um oder wirkt apathisch? Hat er eine Verletzung? Blutet er? Hustet er stark? Kann er sich nicht einrollen? Sieht der Igel aus, als hätte er
sich in Sägespänen gewälzt? Das sind dann Fliegeneier oder sogar Maden. Fühlt er sich kalt an? Trifft eines der Kriterien zu, ist der Igel wahrscheinlich auf menschliche Hilfe angewiesen. Dann sollte
ein Tierarzt oder eine Igelauffangstation informiert werden, die alles Weitere in die Wege leiten. „Generell gilt, dass hilfsbedürftige Igel stets in die Hände von Expert*innen gehören, denn mit
Quartier und Futter ist es bei weitem nicht getan: Die fach- und tiergerechte Betreuung eines Pfleglings braucht Erfahrung, tägliche Zuwendung und verursacht Mühe und Kosten, was nur zusammen mit
Igelstationen und Tierärzt*innen geleistet werden kann. Wer also ein verletztes oder krankes Tier findet, sollte sich immer an die Expert*innen wenden“, so Sommerhage.
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