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11. November 2025 | Artenschutz

 

Naturnahe Gärten sind der beste Igelschutz

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NABU Hessen gibt Tipps zur Igelhilfe im herbstlichen November 

 

Wetzlar – Für Igel beginnt jetzt im Herbst der Endspurt auf der Suche nach Nahrung und einem passenden Winterquartier. Um gut vorbereitet die kalte Jahreszeit zu überstehen, müssen sie sich genügend Gewicht anfressen, denn schon etwa seit Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot knapper. „Bitte starten Sie mit dem Igelschutz nicht erst, wenn Ihnen im Spätherbst ausgemagerte Tiere begegnen, sondern planen sie frühzeitig. Denn die kleinen Stacheltiere stehen bereits auf der Vorwarnliste der bedrohten Tierarten und brauchen das ganze Jahr über igelfreundlichen Gärten, um genügend Futter und Rückzugsräume zu finden. Nur so kann man Igeln nachhaltig helfen“, rät Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. 

 

Ortstreuer Feinschmecker mit Ruhebedürfnis

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Die dämmerungs- und nachtaktiven Stacheltiere fühlen sich in naturnah gestalteten Gärten wohl. Einmal da, bleiben Igel meist ein Leben lang ihrem Lebensraum treu. Weil Igel tagsüber schlafen und einen langen Winterschlaf halten, sind sie auf störungsfreie Rückzugsräume angewiesen. Wer seinen Garten jetzt winterfest macht, kann dem Igel also etwas Gutes tun, indem Laub sowie Grün-, Baum und Heckenschnitt in einer Gartenecke, unter Hecken und Bäumen, liegen bleibt oder aufgehäuft wird. Eine Bedeckung mit Reisig und abgestorbenen Ästen hält das Material zusammen. Igel bauen ihre Nester auch gerne in Komposthaufen. Denn auf ihrem Speiseplan stehen Käfer, Spinnen, Regenwürmer, Schnecken, Tausendfüßer und andere Kleintiere, die sich gerne im Komposthaufen tummeln. Auch eine Trockensteinmauer mit Höhlungen im hinteren Teil und ausreichend großen Zugängen kann als Quartier dienen. Gekaufte Igelkuppeln oder selbst gebaute Igelhäuschen sind ebenso willkommen. 

 

Junger Igel tagsüber im Garten – ein Warnsignal?

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Was tun, wenn im Spätherbst tagsüber ein kleiner Igel durch den Garten streunt? „Die jungen Igel werden noch bis Ende September geboren und nutzen bis zum deutlichen Wintereinbruch jede Gelegenheit, um Energiereserven für den Winter zu sammeln“, erläutert Sommerhage. Der Igelnachwuchs kann bei milden Temperaturen sogar noch im Dezember draußen unterwegs sein. Wenn es nachts am Boden dauerhaft frostig wird, suchen Igel schließlich ihr Winterquartier auf. Erst gehen die Männchen, dann die Weibchen und zuletzt die Jungigel in den Winterschlaf. Einen Igel tagsüber im Garten anzutreffen, ist also nicht automatisch ein Warnsignal: „Igel laufen im Herbst auch mal am Tag umher, wenn sie bei Gartenarbeiten gestört oder aus ihrem Versteck aufgescheucht wurden. Wir bitten darum,  nicht vorschnell zu handeln, sondern das Tier zunächst einige Zeit zu beobachten“, erläutert Sommerhage. Denn oft trauen sich Igel nicht direkt zurück in ihr Versteck und treten den Rückweg ins Versteck erst wieder am Abend an.

 

Wann sind Igel wirklich in Not?

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Doch ab wann benötigen Igel überhaupt Hilfe und wie sollte diese aussehen? Bei allen Hilfs-maßnahmen muss bedacht werden, dass Igel zu den geschützten Tierarten gehören, sie dürfen deshalb laut Bundesnaturschutzgesetz weder gefangen noch getötet werden. Nur in absoluten Notfällen, wenn ein Igel verletzt oder krank ist, dürfen sachkundige Menschen ihn für eine kurze Zeit in ihre Obhut nehmen, gesund pflegen und alsbald wieder in die Freiheit entlassen.

 

Deswegen ist es wichtig, einen tagsüber aufgefundenen Igel zunächst genau zu beobachten: Welchen Eindruck macht der Igel? Bewegt er sich normal fort oder taumelt er, fällt um oder wirkt apathisch? Hat er eine Verletzung? Blutet er? Hustet er stark? Kann er sich nicht einrollen? Sieht der Igel aus, als hätte er sich in Sägespänen gewälzt? Das sind dann Fliegeneier oder sogar Maden. Fühlt er sich kalt an? Trifft eines der Kriterien zu, ist der Igel wahrscheinlich auf menschliche Hilfe angewiesen. Dann sollte ein Tierarzt oder eine Igelauffangstation informiert werden, die alles Weitere in die Wege leiten. „Generell gilt, dass hilfsbedürftige Igel stets in die Hände von Expert*innen gehören, denn mit Quartier und Futter ist es bei weitem nicht getan: Die fach- und tiergerechte Betreuung eines Pfleglings braucht Erfahrung, tägliche Zuwendung und verursacht Mühe und Kosten, was nur zusammen mit Igelstationen und Tierärzt*innen geleistet werden kann. Wer also ein verletztes oder krankes Tier findet, sollte sich immer an die Expert*innen wenden“, so Sommerhage. 

 

Igel füttern im Herbst

 

Wenn Igel bis zum Spätherbst zu wenig Nahrung gefunden haben und untergewichtig sind, kann es sinnvoll sein, mit einer Fütterung weiterzuhelfen. „Bei der Igelfütterung gibt es noch viel Verunsicherung und es wird häufig zu früh Alarm geschlagen. Denn erst mit einem größeren Kälteeinbruch besteht für untergewichtige Jungigel mit weniger als 600 Gramm die Gefahr, für den Winterschlaf nicht ausreichend gerüstet zu sein. Ein Igel sollte immer eine tropfenförmige Statur haben. Ist er eher walzenförmig oder hat eine Hungerkuhle im Nacken und heraus-stehende Hüftknochen, braucht er Hilfe“, erklärt Sommerhage. Sind keine Krankheiten oder sonstigen Beschwerden ersichtlich, ist es stets die bessere Wahl, den Igel in der Natur zu belassen. Auf diese Weise werden Igelfamilien nicht auseinander gerissen und Igelweibchen können ihren Nachwuchs weiter versorgen. Nur im Notfall sollte zugefüttert werden. Beim Füttern ist es am besten, Wasser hinzustellen und ein Gemisch aus hochwertigem Katzennassfutter (ohne Gelee und mit Fleischanteil von mindestens 60%), gebratenem Rinderhack und ungewürz-tem Rührei oder rohen Eiern zuzubereiten.

 

Igel dürfen auf keinen Fall mit Milch gefüttert werden. Der Milchzucker führt bei ihnen zu schmerzhaften Koliken und krankmachendem Durchfall. Auch das im Handel angebotene fertige Igelfutter ist leider meist nicht geeignet und kann von den Tieren nicht verwertet werden“, warnt Sommerhage. Um zu verhindern, dass das zubereitete Igelfutter andere Tiere anlockt, ist es sinnvoll, dem Igel das Mahl direkt vor die Nase zu stellen, wenn er im Garten auftaucht, das Fressen abzuwarten und dann die Schüssel wieder mit hineinzunehmen.

 

Quelle: NABU Hessen

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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NATUR Online   Jobs

Die Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört sucht zum
1. Juni 2026 eine/n
 
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als Leitung des Naturschutzzentrums Karlsruhe-Rappenwört in Voll- oder Teilzeit (Tandem) und bietet bei vorlie-gender Qualifikation eine Bezahlung bis nach Entgeltgruppe 14 TVöD VKA.
Mehr Infos zum Stellenangebot
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PDF-Dokument [193.8 KB]

NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


[>>>weiterlesen]

NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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Aktualisiert am 13. November 2025

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