München / Genf. Am 1. Juli jährt sich das Inkrafttreten des Washingtoner Artenschutzüber-einkommens (CITES) zum 50. Mal. Die
Konvention reguliert den internationalen Handel mit über 40.000 bedrohten Tier- und Pflanzenarten. „CITES ist nach wie vor das „schärfste Schwert“ im globalen Kampf gegen das Artensterben. Ohne
dieses wichtige Abkommen wären viele Arten heute ausgerottet“, betont Pro Wildlife Expertin Daniela Freyer. Doch trotz bedeutender Erfolge reiche das Tempo nicht aus, warnt die
Artenschutzorganisation.
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Elefanten und Tiger verdanken CITES ihr Überleben |
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Mit 185 Vertragsstaaten hat CITES nahezu weltweite Gültigkeit – und als eine der wenigen Umweltkonventionen echte Sanktionsmöglichkeiten.
„Afrikanische Elefanten, Nashörner, Tiger und Meeresschildkröten würde es ohne die Handelsverbote heute vermutlich nicht mehr geben“, so Freyer. Pro Wildlife setzt sich seit 1999 erfolgreich für
einen besseren weltweiten Schutz von mehr als 470 Arten bei CITES ein ‒ von Elefanten, Haien & Rochen, Affen, Papageien und Schildkröten bis zu Rotaugenlaubfröschen und
Zwergchamäleons.
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50 Jahre CITES: Die wichtigsten Meilensteine |
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Die Pro Wildlife Expertin beobachtet deutliche Trends über die vergangenen Jahrzehnte:
- 1975 - 1990: globale Handelsverbote für Elfenbein, Walfleisch, Krokodilleder, Tigerfelle, Nashörner und Menschenaffen;
Handelsbeschränkungen für eine große Zahl von Arten, darunter alle Affen, Wildkatzen und Papageien
- 2000er - 2010er Jahre: asiatische Schildkröten, Schuppentiere und andere Arten, die durch Traditionelle Medizin und Essensmärkte in
Asien bedroht sind, werden geschützt
- 2010er - 2020er Jahre: Handelsbeschränkungen für marine Arten, darunter mehr als 60 Hai- und 37 Rochenarten sowie hunderte
Reptilien und Amphibien aus dem boomenden Handel mit exotischen Haustieren
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Pro Wildlife fordert: Mehr Tempo gegen das Artensterben |
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„Das Problem: CITES-Konferenzen finden nur alle drei Jahre statt, und es werden meist nur wenige Dutzend neue Arten geschützt. Der
Verlust der Artenvielfalt schreitet aber tausendmal schneller voran“, kritisiert Freyer. Laut Wissenschaft sind mehr als 1 Million Arten weltweit vom Aussterben bedroht und die direkte Ausbeutung ist
der zweitgrößte Treiber. Doch nur ein Bruchteil dieser Arten ist durch CITES geschützt.
„Zudem gibt es zu viele Schlupflöcher, die den illegalen und nicht nachhaltigen Handel befeuern. Die CITES Vertragsstaaten müssen entschlossener und mit mehr Tempo gegen das immer dramatischere
Artensterben vorgehen“, fordert Freyer.
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Wegweisende Konferenz im November |
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Die 20. Konferenz der CITES Vertragsstaaten (24. November - 5. Dezember in Samarkand, Usbekistan) wird zeigen, ob die Staatengemeinschaft
das Tempo erhöht. Ein Fokus wird dort auf Arten liegen, die durch Überfischung und den Handel mit exotischen Tieren für private Tierhalter und Zoos bedroht sind. „Nach 50 Jahren CITES und angesichts
des größten Artensterbens aller Zeiten brauchen wir endlich wieder visionäre Entscheidungen“, fordert Freyer, die für Pro Wildlife an der CoP20 teilnehmen wird. „Das Jubiläum muss der Wendepunkt
werden.“
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Kurzprofil CITES:
- Am 3. März 1973 in Washington unterzeichnet, trat CITES am 1. Juli 1975 in Kraft und zählt heute 185
Mitgliedsstaaten.
- Das Abkommen reguliert den internationalen Handel mit rund 6 600 Tier– sowie über 34 000 Pflanzenarten.
- Die Schutzinstrumente reichen je nach Bedrohungsstatus der jeweiligen Art von Handelsbeschränkungen bis hin zu
-verboten.
Quelle Pro Wildlife
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