Aktuell Informativ Meinungsbildend NATUR & UMWELT
Aktuell                                                 Informativ                                                                                            Meinungsbildend                                   NATUR & UMWELT

19. November 2025 

 

Weltartenschutzkonferenz entscheidet über die Zukunft bedrohter Arten

 

Sushi, Sofakissen & Schwarzmarkthandel: Pro Wildlife deckt auf, wie Profitgier die Artenvielfalt bedroht

 

München. – In einer Woche beginnt in Samarkand (Usbekistan) die entscheidende Weltarten-schutz-Konferenz (CITES CoP20, 24. November bis 5. Dezember 2025). Direkt im Anschluss an die Klimakonferenz in Baku entscheidet die Staatengemeinschaft über das Schicksal von mehr als 200 bedrohten Arten.

 

Die Artenschutzorganisation Pro Wildlife warnt: Hinter dem internationalen Wildtierhandel stehen knallharte wirtschaftliche Interessen – vom Sushi-Markt über Dekoartikel bis zur Unterhaltungs-branche. „Aale werden zu Sushi verarbeitet, Giraffen zu Sofakissen und Faultiere enden als Streicheltiere in Zoos“, sagt Daniela Freyer, Artenschutz-Expertin bei Pro Wildlife. „Es geht um die Frage: Schützen wir die Artenvielfalt oder verkaufen wir sie?“

 

Dekadenz-Produkte bedrohen Ökosysteme

 

Die 51 Anträge auf der CITES-Konferenz offenbaren ein breites Spektrum der kommerziellen Ausbeutung: Aale – alle 17 Arten weltweit – sollen erstmals unter internationalen Schutz gestellt werden. Besonders Japan wehrt sich vehement gegen die Handelsbeschränkungen. „Japanische Aalgerichte mögen eine Tradition sein, aber die Realität ist: Die Bestände sind durch Überfischung zusammengebrochen. Sushi darf nicht zum Sargnagel für eine ganze Tiergruppe werden“, betont die Biologin Freyer.

Auch in Europa sind Delikatessen eine Gefahr: Pro Wildlife-Recherchen belegen, dass die EU weltweit größter Importeur von Froschschenkeln ist. Millionen Frösche werden jährlich aus der Natur entnommen – oft aus Südostasien, aber auch aus Südosteuropa. „Das ist ein unter-schätzter Biodiversitäts-Killer. Froschschenkel sind kein harmloser Gaumenkitzel – sie ziehen der Natur buchstäblich die Beine weg“, so die Pro Wildlife Sprecherin. Die EU beantragt erstmals Handelskontrollen für Wasserfrösche, eine Initiative, die Pro Wildlife ausdrücklich unterstützt.

 

Von lebender Deko bis zu Aberglaube

 

Der Lebendtierhandel boomt – mit fatalen Folgen: Faultiere werden für Zoos und für interaktive Begegnungen im Tourismus aus ihrem Lebensraum gefangen. Einzigartige Tiere wie Goldbauch-mangaben und Galapagos-Leguane enden im Privatzoo einer indischen Milliardärsfamilie oder als exotisches Haustier. „Diese Tiere sind weder Kuscheltiere noch Prestigeobjekte. Sie gehören in ihre natürlichen Lebensräume“, kritisiert Freyer.

Besonders perfide: Aus Giraffen werden Sofakissen, Knochenschnitzereien und andere Dekoartikel gefertigt. In den letzten fünf Jahren wurden allein 2.400 Jagdtrophäen sowie Tausende Deko-Artikel aus Giraffenknochen gehandelt – trotz schrumpfender Bestände. Auch Aberglaube und traditionelle Medizin treiben den Tierhandel an: Geier und Nashörner werden für vermeintliche Heilmittel gewildert, Rochen wegen ihrer Kiemen für die traditionelle asiatische Medizin gejagt.

 

Pro Wildlife deckt illegale Handelsnetzwerke auf

 

Im Rahmen der CITES-Vorbereitungen hat Pro Wildlife ein kriminelles Netzwerk hinter dem Schmuggel von Galapagos-Leguanen aufgedeckt. „Unsere Untersuchungen zeigen: Der illegale Wildtierhandel ist professionell organisiert. Ohne konsequente Schutzmaßnahmen haben be-drohte Arten keine Chance“, warnt Freyer. Ecuador beantragt nun ein globales Handelsverbot
für alle Galapagos-Leguane. Pro Wildlife hat sich bereits im Vorfeld der Konferenz für diese und weitere Schutzinitiativen eingesetzt.

 

Schutz oder Rückschritt? Elefant und Nashorn im Visier

 

Während die meisten Anträge auf besseren Schutz abzielen, drohen auch gefährliche Rück-schritte: Namibia will den Elfenbeinhandel und den Handel mit Nashornhorn legalisieren. Fünf Länder fordern zudem, den Schutz von Giraffen im südlichen Afrika aufzuheben. „Das wäre ein fatales Signal. Wilderei ist nach wie vor die größte Bedrohung für diese Arten. Die bestehenden Handelsbeschränkungen sichern ihr Überleben“, warnt Freyer.

 

Artenschutz und Klimaschutz gehören zusammen

 

Die CITES-Konferenz findet nur wenige Tage nach der UN-Klimakonferenz in Baku statt.

„Intakte Ökosysteme sind unsere beste Versicherung gegen die Klimakrise“, betont die Pro Wildlife Sprecherin. „Solange wir Arten für Profit ausbeuten, zerstören wir beides: Klima und Arten-vielfalt.“ 
        
Pro Wildlife wird vom 24. November bis 5. Dezember in Samarkand vor Ort sein und bis zur letzten Minute Überzeugungsarbeit bei den Delegierten der 185 CITES-Vertragsstaaten leisten.

 

Quelle: Pro Wildlife 

Veranstaltung

Demo in Ahaus gegen drohende Castortransporte (c) BBU

Am 14.12.2025 ab 14 Uhr
Castor-Sonntagsspaziergang Zwischenlager Ahaus

Organisationen fordern neue Atommüll-Gespräche: “Bundes- und Landesre-gierung müssen sich endlich bewegen“

Proteste auch in 2026:
24. Januar Autobahn-Rasthof Bottrop

Hintergrundinfos
Ahaus Castortransporte.pdf
PDF-Dokument [539.4 KB]

Internationaler Fotowettbewerb „Naturschätze Europas 2026“ 

Auf Entdeckungsreise in Europas Natur

„Gut gegähnt, Polarfuchs“ von Marcel Gerson, Siegerbild des EuroNatur-Fotowettbewerbs 2025.

Bereits zum 33. Mal laden die Natur-schutzstiftung EuroNatur und ihre Wett-bewerbspartner Hobby- und Profifoto-grafen dazu ein, die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt Europas sowie die schön-sten Landschaften des Kontinents in eindrucksvollen Bildern einzufangen.

„Gipfelstürmer“ von Melanie Weber, 9. Platz im diesjährigen Fotowettbewerb.

Eine Fachjury kürt die ausdrucksstärk-sten Motive. Die besten Aufnahmen zieren den EuroNatur-Wandkalender

und werden mit Geldpreisen prämiert. Die Gewinnerfotos werden zudem im EuroNatur-Magazin und in der Zeit-schrift „natur" sowie auf den Internet-seiten der Veranstalter veröffentlicht. 

Einsendeschluss ist der 31. März 2026. Nähere Informationen zum Wettbewerb sind hier zu finden.

Georg Bayerle
Der Alpen Appell

Warum die Berge nicht zum Funpark werden dürfen

Der Alpenkenner, Filmemacher und Journalist Georg Bayerle beobachtet die exzessive Erschließung und Ver-marktung der Bergwelt seit mehreren Jahrzehnten, privat wie beruflich. In seiner Streitschrift analysiert er scho-nungslos den Zustand eines immer fragiler werdenden Ökosystems, hinter-fragt die auf reiner Ausbeutung basie-rende Alpenökonomie – und er zeigt Wege für die Zukunft auf, wie wir das großartige Gebirge inmitten des Kon-tinents doch vor uns retten können.

Ein Plädoyer zum Schutze eines unersetzlichen Lebens- und Erholungs-raumes vor unserer Haustüre!

160 Seiten, Zweifarbdruck, 16 Fotos; 11,5 x 20,5 cm, Klappenbroschur; Tyrolia-Verlag, Innsbruck Wien 2025; ISBN 978-3-7022-4260-2, € 20,-
Auch als E-Book erhältlich,
ISBN 978-3-7022-4290-9, € 16,99

Neue Reisebroschüre 

Nachhaltig erleben, staunen und mitmachen!

© NNL

Die Broschüre lädt dazu ein, Deutsch-lands Naturparadiese zu entdecken. Auf 28 Seiten bündelt sie nachhaltige Naturerlebnis-Angebote in Nationalpar-ken, Naturparken und Biosphärenreser-vaten. Neben Inspiration für Ausflüge und Urlaubsreisen bietet die Broschüre auch Möglichkeiten zum Mitmachen: Ob im Programm „Ehrensache Natur“, als Fördermitglied oder durch einen Spendenbeitrag – jedes Engagement für eine intakte Natur, ein gesundes Klima und den Erhalt der biologischen Vielfalt ist willkommen. [>>>mehr]

Spendenaufruf

NATUR Online bittet um Spenden!

Ihre Spenden helfen dabei, unsere Redaktion bei ihrer wichtigen Arbeit für NATUR Online zu unterstützen und die Infrastruktur zum Betrieb zu erhalten.

Nur durch Spenden bleiben wir unab-hängig und in weiten Teilen werbefrei. Spenden an die gemeinnützige GNA können Sie steuerlich geltend machen. 

Wie das geht? Ganz einfach. Einen Betrag überweisen, Spendenbeschei-nigung anfordern und dem Finanzamt vorlegen. Herzlichen  DANK! 

Bankverbindung

Spendenkonto der GNA e.V.

Raiffeisenbank Rodenbach

Stichwort: NATUR Online

 

IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00 BIC   GENODEF1RDB

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


[>>>weiterlesen]

NATUR Online   Tipp

Der neue Podcast der Deutschen Umwelthilfe (DUH) , der Natur-schutz zum Erlebnis macht

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

NATUR Online  Reklame

Erfolgreich werben mit NATUR Online

[>>>weiterlesen]

 

FREIANZEIGE Alzheimer Forschung Initiative e.V.
FREIANZEIGE

Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Schalten Sie Anzeigen, präsentieren Sie Ihr Unternehmen, Produkt oder Buch in einem redaktionellen Um-feld aktueller Nachrichten [>>>mehr].

Bei Interesse genügt eine kurze Mail: anzeigen@natur-online.info.

NATUR Online 
Charity-Shopping

Wenn schon Einkaufen, dann gleich Gutes tun. Zum Beispiel  Projekte in der Umweltbildung oder im Natur- und Artenschutz unterstützen. Hier geht es lang.

NATUR Online 

In eigener Sache

Wir sind nur so gut wie Sie

Übersenden Sie uns Ihre Pressemittei-lungen. Steigern Sie Ihre Sichtbarkeit und Reichweite mit NATUR Online. 

Wir freuen uns über jede qualifizierte Meldung zu unseren Themenbereichen.

Redaktion NATUR Online

Mühlstraße 11 | D - 63517 Rodenbach
Telefon: 06184 –  99 33 797

magazin@natur-online.info

Spenden erwünscht

NATUR Online wird von der GNA e.V. herausgegeben. Dazu benötigen wir Ihre Unterstützung u.a. in Form von Spenden. Spenden an die gemein-nützige GNA sind steuerlich absetzbar. 

 

Raiffeisenbank Rodenbach

IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00
BIC    GENODEF1RDB

Stichwort: NATUR Online

Hinweis: Soweit nicht anders angege-ben, verwenden wir pixabay.com Fotos.

Aktualisiert am 12. Dezember 2025

Besucher:innen

06/11/2025

Druckversion | Sitemap
© Copyright 2013 - 2025 Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung e.V.

E-Mail