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26. September 2025

 

Schutz des Balkanluchses als europäische Aufgabe

 
++ Veranstaltung im EU-Parlament in Brüssel lenkt Aufmerksamkeit auf den Balkanluchs ++ Weniger als 50 Exemplare der selten Katzenart streifen durch die Wälder des Westbalkans ++ Schutz des Balkanluchses als Gradmesser für Artenschutz in den Beitrittsstaaten ++
 
Brüssel, Radolfzell. Der Balkanluchs ist eine Unterart des Eurasischen Luchses – und vom Aussterben bedroht. Seine letzten Rückzugsgebiete liegen in Nordmazedonien, Albanien und dem Kosovo, allesamt Länder, die sich in einem Beitrittsprozess zur Europäischen Union befinden. 

Am 24. September fand im Europäischen Parlament unter Federführung von EuroNatur und auf Einladung der beiden EU-Parlamentarier Sebastian Everding und Thomas Waitz eine Veran-staltung statt, bei der unterschiedliche Akteure von Regierungs- und Nichtregierungsorganisa-tionen zusammenkamen und darüber debattierten, wie der Balkanluchs vor dem Aussterben bewahrt werden kann. Im Rahmen der Veranstaltung wurde betont, dass Umweltverpflichtungen im EU-Erweiterungsprozess nicht in den Hintergrund geraten dürfen – vielmehr steht der Schutz des Balkanluchses exemplarisch für echte Fortschritte im Naturschutz in dieser Region.

„Das Europaparlament hat eine sehr klare Verantwortung, als eine Art Wachhund zu fungieren und sicherzustellen, dass die biologische Vielfalt während des Erweiterungsprozesses nicht außer Acht gelassen wird“, sagte Sebastian Everding von der Tierschutzpartei im Europaparlament. „Die Instrumente hierfür sind bereits vorhanden. Unsere Aufgabe als Parlament ist es, dafür zu sorgen, dass diese Rahmenwerke nicht nur Worte auf dem Papier bleiben, sondern in der Praxis umgesetzt werden.“

Bei der Veranstaltung wurde die Bedeutung von großflächigen Schutzgebieten wie dem Mavrovo-Nationalpark in Nordmazedonien hervorgehoben. „Schutzgebiete stellen nicht den einzigen, aber einen äußerst wichtigen Eckpfeiler jeder wirksamen Strategie zum Schutz des Balkanluchses dar“, betonte EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. Seit einigen Monaten werden immer wieder Verstöße wie unkontrollierter Holzeinschlag aus dem Mavrovo-Nationalpark gemeldet. 

Viktor Berishaj, Senior Policy Officer bei EuroNatur und Moderator der Veranstaltung sagte: „Das Schlüsselwort, das heute von allen wiederholt wurde, ist die effektive Zusammenarbeit zwischen den Interessengruppen und den Ländern. Die Luchse bewegen sich über die Grenzen der Staaten hinaus, daher müssen wir uns sehr stark auf das konzentrieren, was uns die Natur zu sagen versucht, und innerhalb der Westbalkanstaaten eng zusammenarbeiten.“

„Das Überleben des Balkanluchses wird ein Maßstab dafür sein, ob die EU-Erweiterung um die Westbalkanstaaten die Versprechen Europas erfüllt. Es ist ein Test für die Glaubwürdigkeit von uns allen“, sagte der EU-Abgeordnete Thomas Waitz von den Grünen zum Abschluss der Veranstaltung. „Nutzen wir dieses Symbol nicht nur als Erinnerung daran, was wir verlieren könnten, sondern als Inspiration dafür, was wir noch schützen können, wenn wir gemeinsam handeln.“
 
Hintergrundinformationen:
  • Der Balkanluchs (Lynx lynx balcanicus) ist mit weniger als 50 Exemplaren eine der seltensten Katzen Europas. Diese vom Aussterben bedrohte Unterart des Eurasischen Luchses kommt im Südwesten des Balkans vor und ist durch den Verlust ihres Lebens-raums, Wilderei und der geringen Populationsgröße vom Aussterben bedroht. EuroNatur engagiert sich im Rahmen des internationalen Balkan Lynx Recovery Progamme seit zwanzig Jahren für den Schutz der Luchse.
  • Unter dem Westbalkan versteht man die Staaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien. Sie befinden sich in einem Beitritts-prozess zur Europäischen Union. Der Balkanluchs kommt derzeit in Nordmazedonien, Albanien und dem Kosovo vor.
 
 
Sitzung Balkanluchs © Sonia Leibold
 
Brachten den Balkanluchs auf die Agenda in Brüssel: Viktor Berishaj, Senior Policy Officer bei EuroNatur, Sebastian Everding, EU-Abgeordneter der Tierschutzpartei, Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen, EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer (v.l.n.r.). © Sonia Leibold
 
Kamerafallenbild Balkanluchs © ERA
 
Nachweise der sehr seltenen und im Verborgenen lebenden Balkanluchse gelangen vor allem über Kamerafallenbilder; hier eines aus dem Kosovo. © ERA

 
Über EuroNatur: EuroNatur ist eine gemeinnützige, international tätige Naturschutzstiftung mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Ziel ist der grenzübergreifende Erhalt wertvoller europäischer Natur- und Kulturlandschaften mitsamt ihrer Artenvielfalt. Hauptbestandteil der Arbeit von EuroNatur ist es, Menschen und Natur zu verbinden – die Grundlage, um einen langfristigen Erfolg der Projekte zum Schutz von Wildtieren wie Wölfen, Bären, Luchsen, Zugvögeln und ihren Lebensräumen zu erreichen.
 
Menschen und Natur verbinden
 

 

 

Quelle: EuroNatur

NATUR Online   Tipp

Naturschutzgebiet Lange Rhön
„Filetstück“ im Biosphärenreser-vat Rhön mit seinen Schätzen und Herausforderungen

Bergmähwiese NSG Lange Rhön (c) Anna-Lena Bieneck

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lädt zu einem Vortrag über das große Naturschutzgebiet Lange Rhön ein. Referent ist Torsten Kirchner, Dipl.-Biologe und langjähriger Gebietsbetreu-er im Auftrag der Wildland Stiftung Bayern. Das Berggrünland der Langen Rhön sucht seinesgleichen außerhalb der Alpen. Extensive Nutzungen und raue klimatische Bedingungen sind Grundlagen für vielfältige Lebensräume und hohe Artenvielfalt. Doch diese Vielfalt ist bedroht.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. November 2025, um 19 Uhr in den
Räumlichkeiten des Biosphärenreser-vats in Hilders, Marienstr. 13, statt. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

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als Leitung des Naturschutzzentrums Karlsruhe-Rappenwört in Voll- oder Teilzeit (Tandem) und bietet bei vorlie-gender Qualifikation eine Bezahlung bis nach Entgeltgruppe 14 TVöD VKA.
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NATUR Online   Tipp

Naturverträglich unterwegs

Neue Online-Karte des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön 

Screenshot: Mathias Schmidt

Die Rhön zählt zu den vielfältigsten und faszinierendsten Mittelgebirgsland-schaften Deutschlands. Damit Einhei-mische wie Gäste diese besondere Region noch besser entdecken und dabei naturverträglich unterwegs sein können, wird für das UNESCO-Bio-sphärenreservat Rhön jetzt eine neue interaktive Online-Karte zur Verfügung gestellt. Nutzerinnen und Nutzer kön-nen sich dort ab sofort über Wander-wege, besondere Natur- und Kultur-schätze sowie über die Lage sensibler Schutzgebiete oder auch die Standorte der Biosphären-Schulen und -Kitas informieren – jederzeit, kostenfrei und mobil optimiert für unterwegs.

Die Karte ist ab sofort erreichbar unter karte.biosphaerenreservat-rhoen.de/
Ganz ohne Anmeldung oder Download. Sie funktioniert auf Desktop wie mobil und wird um weitere Inhalte ergänzt.

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu Nachhaltigkeitsthemen

aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Burgenbaumeister im Anmarsch

WEITERE THEMEN

Ohne Wasser geht es nicht

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   Tipp

Umwelt-Podcast

Wie werden wir
in Zukunft heizen?

Wärmewende und Gasausstieg ab sofort auf Spotify, YouTube, Podcast.de und Deezer

Klimakiller Gas: Warum der Ausstieg besser früh als spät gelingen sollte

Falsche Versprechen? Faktencheck zu Wasserstoff, Biomasse und Co.

Tipps für die eigene Wärmepumpe
 

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NATUR Online   TV Tipp

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
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Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

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Aktualisiert am 13. November 2025

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