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25. September 2025

 

Hundshai-Kinderstube im Wattenmeer identifiziert 

 
  Kinderstube für Hundshaie im niederländisch-deutschen Wattenmeer identifiziert
 
  WWF: „Von Aussterben bedrohte Art braucht besseren Schutz“


Hamburg: Haie und Rochen gehören zu den am stärksten bedrohten Meeresarten in europäischen Gewässern. Ihre Bestände schrumpfen seit Jahrzehnten.

 

Erstmals haben jetzt regionale Haiexpert:innen im Rahmen des ISRA-Projekts („Important Shark and Ray Areas“) insgesamt 124 wichtige Gebiete für verschiedene Hai- und Rochenarten in Nordsee und Nordatlantik identifiziert. Auch deutsche Gewässer spielen für zumindest eine Haiart - den vom Aussterben bedrohten Hundshai - eine zentrale Rolle. In dem wissenschaftlichen Verfahren wurde erstmals eine Kinderstube für Hundshaie im Wattenmeer und ein Wanderkorridor von Helgoland durch die südliche Nordsee, den Ärmelkanal bis in die Keltische See identifiziert. Die Gewässer um Helgoland sind ein Aufenthaltsgebiet für erwachsene Hundshaie.
 
„Erstmals wird sichtbar, wo sich Hundshaie in der Deutschen Bucht fortpflanzen: Zwischen Borkum und den westfriesischen Inseln konnte ein Gebiet eingegrenzt werden, in dem sich regelmäßig Neugeborene und Jungtiere im niederländischen und deutschen Wattenmeer aufhalten. Diese Erkenntnis muss in den Schutz dieser Art einfließen“, sagt Heike Zidowitz, Haiexpertin beim WWF Deutschland, die am Projekt beteiligt war. „Der Hundshai ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die vor unserer Haustür vorkommt, aber bislang keinerlei Schutz genießt“.
 
Fischerei stellt die größte Bedrohung für Hundshaie dar. Obwohl es eine Fangempfehlung des ICES (Wissenschaftlicher Rat zur Erforschung der Meere) für den Hundshai gibt, sind keine Fangbeschränkungen und Quoten in der EU festgelegt. Lediglich ein Fangverbot für Langleinen ist vorhanden. Hundshaie werden in der EU nicht gezielt befischt, doch immer wieder enden Tiere als Beifang im Netz. Anlandungen von beigefangenen Hundshaien übersteigen die wissen-schaftliche Empfehlung regelmäßig um 60-70 Prozent. 


Die durch das ISRA-Verfahren ermittelten essenziellen Lebensräume – vor allem das For-tpflanzungsgebiet in der südlichen Deutschen Bucht – sind aus Sicht des WWF Grundlage, um spezielle Schutzmaßnahmen für den Hundshai einzuläuten. In einem ersten Schritt sollte das Beifangmonitoring in der deutschen Fischerei verbessert werden. Zudem muss der Hundshai als eigenständiges Schutzgut in die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie aufgenommen werden.
Die niederländische Regierung hat einen Aktionsplan unter der Bonner Konvention zum Schutz weitwandernder Arten angeregt, um Schutz und die Erholung des nordatlantischen Hundshai-bestands ausarbeiten. „Hundshaie gehören zu den weit wandernden Arten und brauchen grenzüberschreitende Schutzmaßnahmen. Bei Helgoland markierte Tiere wanderten im Herbst durch den Ärmelkanal, wo sie überwintern oder bis in die Keltische See weiterziehen. Wir erwarten, dass sich Deutschland gemeinsam mit anderen Ländern an den niederländischen Plänen für grenzüberschreitende Schutzmaßnahmen beteiligt“, fordert WWF-Expertin Zidowitz weiter.
 
Hintergrund: Der Hundshai ist Deutschlands größter Hai und erreicht eine Körperlänge von fast zwei Metern sowie ein Gewicht von bis zu 45 kg. Er kann vermutlich 60 Jahre alt werden. Weib-chen werden erst ab einer Länge von 1,3 - 1,8 m in einem Alter zwischen 11 und 17 Jahren geschlechtsreif.  

 

Die Art ist lebendgebärend und bringt pro Wurf zwischen 6 und 50 Jungen (je nach Größe des Muttertiers) nach einer Tragzeit von 12 Monaten zur Welt. Die Fortpflanzungsrate ist sehr gering, da zwischen den Würfen eine Ruhephase von zwei Jahren liegt, womit sie sich nur alle drei Jahre fortpflanzen. 

 

Der Hundshai ernährt sich von Fischen wie Heringen und Sardinen sowie Wirbellosen wie Tintenfischen und Krebstieren. Im Nordatlantik ist der Hundshai in warm- bis kaltgemäßigten Kontinentalgebieten verbreitet und kommt im Flachwasser und gelegentlich bis zu einer Tiefe von 1600 m vor. 

 

Der Hundshai ist eine weit wandernde Art, die Distanzen bis zu 2.500 Kilometer zurücklegt. Erst im Juni dieses Jahr wurde mit der aktuellen Ausgabe der deutschen Roten Liste der Meeresfische der Hundshai von “stark gefährdet” nach “vom Aussterben bedroht” hochgestuft. 

 

Deutschland obliegt damit in besonders hohem Maße eine Verantwortlichkeit für ihren Schutz.

 

Quelle: WWF Deutschland

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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