Aktuell Informativ Meinungsbildend NATUR & UMWELT
Aktuell                                                 Informativ                                                                                            Meinungsbildend                                   NATUR & UMWELT

11. September 2025 | Vogelschutz in Hessen

 

NABU Hessen lehnt den Abschuss von Kormoranen ab 

­

Land will Tötung von Kormoranen an Gewässern erleichtern

 

Wetzlar - Als Antwort auf die aktuellen Pläne des Landes, den Abschuss von Kormoranen mit einer neuen Verordnung zu erleichtern, fordert der NABU Hessen eine konsequente Renaturierung der Gewässer.

 

„Die Begründung der Landesregierung, mit dem Töten von Kormoranen die gefährdete Äsche zu schützen, ist nicht stichhaltig. Wer Äschen schützen möchte, sollte sich zunächst einmal darauf konzentrieren, den Lebensraum der Äsche zu verbessern und zu entwickeln“, so Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU. Das Land müsse für die Fische die Wasserqualität und die Gewässerstruktur verbessern, die Entstehung von Kies- und Schotterbänken als Laichhabitate fördern und Querbauwerke beseitigen. Daher sei es sinnvoller, Gewässerentwicklungsstreifen anzulegen, um mehr Dynamik zuzulassen, statt den Kormoran zum Feindbild zu erklären, so der NABU. Dessen Tötung sei mit europäischem Naturschutzrecht nicht vereinbar, weil der Kormoran vom Land Hessen als „im ungünstigen Erhaltungszustand“ eingestuft sei. „Sollte es zu Abschüssen kommen, sind Ausgleichsmaßnahmen vorzunehmen, so wie es das EU-Recht vorgibt“ erläutert Sommerhage.

 

Schlechter Zustand der Gewässer

­

Das Land rechtfertigt die neue „Artenschutzrechtliche Ausnahmeverordnung Kormoran“ damit, „ernste fischereiwirtschaftliche Schäden“ reduzieren zu wollen und die „Fischfauna zu schützen“. Insbesondere die Fischart Äsche sei in einem schlechten Erhaltungszustand. Der NABU Hessen hält dem entgegen, dass es schon immer Vögel gegeben habe, die Fische fressen. Dies sei kein Grund, sie zu töten. „Die Bedrohung der Äsche hat viele andere Ursachen, für die es Lösungen gibt“, so Dr. Sybille Winkelhaus, Expertin für Gewässerschutz beim NABU. So gefährden ansteigende Wassertemperaturen im Zuge der Klimaerwärmung aufgrund der häufig fehlenden Beschattung die Vermehrung der Fische. Ein großes Problem sind auch Wanderhindernisse, die während Hitzeperioden das Ausweichen in die kühleren Oberläufe des Gewässersystems und das Einwandern von Äschen aus dem Unterlauf behindern. Immer noch weisen 80 Prozent der hessischen Bäche einen schlechten Zustand der Gewässerstruktur auf. Wissenschaftliche Untersuchungen aus Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und der Schweiz konnten nachweisen, dass in naturnahen Gewässern keine erheblichen Schäden bei Fischen durch Kormorane auftreten. Auch die Einführung einer ganzjährigen Schonzeit für die Fischarten Äsche, Barbe und Nase könne den Arten helfen. „Wer Äschen schützen möchte, sollte zuerst mal darauf verzichten, sie zu angeln“, so Winkelhaus.

 

Keine Zunahme beim Kormoran

­

Kormorane sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz „besonders geschützt“. Ihr Bestand nimmt in Hessen nicht zu: Ausgehend von nahezu 600 Brutpaaren im Jahr 2004 nahmen die Bestände erst bis 2009 auf 300 Brutpaare ab und stiegen dann wieder etwas an. In den letzten 15 Jahren lagen die Brutpaarbestände in Hessen stabil bei rund 450 Brutpaaren. In diesem Sommer waren im Jahr 2025 insgesamt 18 Brutkolonien besetzt, in denen zusammen 464 Paare brüteten. Die Landesregierung erklärte selbst im August 2024 in einer Antwort auf eine Landtagsanfrage, es sei „derzeit von einem die Gesamtkapazität des Lebensraums ausschöpfenden Bestand auszugehen.“

 

Sinnloses Töten von Vögeln

­

In den letzten Jahren gab es bereits Kormoran-Abschüsse. Dafür waren aber Einzelfallgeneh-migungen mit Begründungen notwendig. Pro Jahr wurden im Winter etwa 500 Tiere getötet. „Mit der neuen Verordnung wird die rechtliche Ausnahme zur Regel, es erfolgt ein Abschuss ohne Alternativenprüfung und ohne Befristung“, so Winkelhaus. Es sei ein sinnloses Ausweiten der Tötung einer geschützten Art. Kormorane jagen als Nahrungsopportunisten vor allem Fische, die sie einfach erbeuten können, wie die häufig vorkommenden Arten Rotauge und Ukelei. Sie stellen daher keine ernsthafte Gefährdung für die seltene Äsche dar. Störungen durch Abschüs-se führen zu einem wesentlichen höheren Energie- und damit Nahrungsbedarf, der dann an anderer Stelle gedeckt werden muss. Ohne einen Nachweis von Schäden und eine entsprech-ende Begründung sei die Tötung der Tiere nicht zu rechtfertigen, so der NABU. Es sei zu begrüßen, dass es einige Schutzbereiche für die Kormorane gebe, jedoch müsse der Schutz in allen Europäischen Schutzgebieten (auch in Fauna-Flora-Habitat-Gebieten) gelten, weil die Abschüsse generell Störungen auch für andere Arten in Schutzgebieten bedeuten.

 

Quelle: NABU Hessen

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

[>>>weiterlesen]

WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


[>>>weiterlesen]

NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

NATUR Online   Werbung

Erfolgreich werben mit NATUR Online

[>>>weiterlesen]

NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
[>>>weiterlesen]

NATUR Online 

In eigener Sache

Wir sind nur so gut wie Sie

Übersenden Sie uns Ihre Pressemittei-lungen. Steigern Sie Ihre Sichtbarkeit und Reichweite mit NATUR Online. 

Wir freuen uns über jede qualifizierte Meldung zu den Themenbereichen  Natur, Umwelt oder Klima:

magazin@natur-online.info
 

Schalten Sie Anzeigen, präsentieren Sie Ihr Unternehmen, Produkt oder Buch in einem redaktionellen Um-feld aktueller Nachrichten [>>>mehr].

Bei Interesse genügt eine kurze Mail: anzeigen@natur-online.info.

NATUR Online   Reklame

ANZEIGE
FREIANZEIGE Alzheimer Forschung Initiative e.V.
ANZEIGE

Seminar- und Gästehaus Südfrankreich

Horizons Séranne bietet sanften Touris-mus, der Treffen und Austausch schafft und zu lebendigen Diskussionen über Europa und seine politischen Inhalte beiträgt. Die Bildungsangebote richten sich an Interes-sierte, die das europäische Natur- und Kulturerbe verstehen und die fremde Land-schaften bereisen wollen. www.seranne.de

 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

NATUR Online 
Charity-Shopping

Wenn schon Einkaufen, dann gleich Gutes tun. Zum Beispiel  Projekte in der Umweltbildung oder im Natur- und Artenschutz unterstützen. Hier geht es lang.

NATUR Online 

Redaktion NATUR Online

Mühlstraße 11 | D - 63517 Rodenbach
Telefon: 06184 –  99 33 797

magazin@natur-online.info

Spenden erwünscht

NATUR Online wird von der GNA e.V. herausgegeben. Dazu benötigen wir Ihre Unterstützung u.a. in Form von Spenden. Spenden an die gemein-nützige GNA sind steuerlich absetzbar. 

 

Raiffeisenbank Rodenbach

IBAN DE75 5066 3699 0001 0708 00
BIC    GENODEF1RDB

Stichwort: NATUR Online

 

Hinweis: Soweit nicht anders angege-ben, verwenden wir pixabay.com Fotos.

 

Aktualisiert am 2. Oktober 2025

Besucher:innen

16/09/2025

Druckversion | Sitemap
© Copyright 2013 - 2025 Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung e.V.

E-Mail