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5. September 2025 | BUND fordert

 

Europäische Wildkatzen bei forstlichen Arbeiten besser schützen


Umweltverband ruft dazu auf, Waldbewirtschaftung mit Wildkatzenschutz zu verbinden
 

  • Viele junge Wildkatzen sterben jedes Jahr durch Holzernte, Zäune oder Gifte
  • Forstliche Arbeiten in Wildkatzengebieten benötigen besondere Umsicht
  • Online-Fachseminar zum Schutz von Wildkatzen am 8. September
  •  
Jungtiere der Europäischen Wildkatze an einem Totholzhaufen | © Bastian Schmitt

 

Berlin. Wildkatzen, einst fast ausgerottet, kehren langsam zurück. Trotz strengem Schutzstatus bleibt ihr Lebensraum knapp. Menschengemachte Gefahren wie Straßenverkehr, zerschnittene Wälder und in einigen Regionen die Vermischung mit Hauskatzen bedrohen sie weiterhin. Zudem bergen einige forstliche Praktiken Risiken in ihren bevorzugten Wäldern. Die Gefahren steigen im Herbst, wenn die Holzernte beginnt.

 

Der BUND ruft Waldbesitzende und Forstbetriebe auf, mit Blick auf die Wildkatze bei Forst-arbeiten umsichtig zu handeln. Pauline Münchhagen, naturschutzfachliche Koordinatorin im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“, rät: "Um Wildkatzen zu schützen, sollten wir die Zeit der Jungenaufzucht berücksichtigen. Von März bis August sollten keine schweren Maschinen eingesetzt, Holzpolter nicht bewegt oder Energieholzmieten gehäckselt werden. Dabei könnten Wildkatzenjunge getötet werden. Wer sichergehen will, plant forstliche Arbeiten außerhalb dieser sensiblen Zeit. Wenn Tätigkeiten im Wald unverzichtbar sind, sollten diese bei Funden von Wildkatzen sofort und mindestens bis zum Folgetag unterbrochen werden."

 

Gefahren für Wildkatzen im Wald und wie Waldbesitzende und Forstbetriebe sie vermeiden können:

  • Holzpolter und Energieholzmieten als Kinderstube: Wildkatzenmütter bringen ihre Jungen oft in Holzpoltern oder Reisighaufen zur Welt. Werden diese während der Jungenaufzuchtzeit (März bis August) abtransportiert oder gehäckselt, sterben oft ganze Würfe. Tipp: Abtransport und Häckselarbeiten zeitnah nach dem Aufstapeln nur im Herbst oder Winter oder nach vorheriger Beunruhigung durch Lärm oder Hunde am Vortrag.

  • Kalamitätsflächen: Umgestürzte Bäume nach Stürmen oder Dürre bieten ideale Verstecke für Wildkatzenjunge. Eine maschinelle Beräumung kann tödlich enden. Tipp: Flächen der natürlichen Wiederbewaldung überlassen. Auf schwere Maschinen während der Aufzuchtzeit verzichten.

  • Knotengitterzäune: Sie schützen neu gepflanzte Bäume, werden jedoch für Wildkatzen zur Todesfalle, wenn sie sich beim regelmäßigen Überklettern verfangen. Tipp: Alternative Zäune aus Holz einsetzen oder Überkletterhilfen wie Holzpfosten oder Durchsteighilfen wie Rohre anbringen. Nicht mehr benötigte Knotengitterzäune zeitnah entfernen.

  • Gifteinsatz: Rodentizide oder Polterbegiftungen gelangen über die Nahrungskette zur Wildkatze. Besonders gefährdet sind Jungtiere in kontaminierten Bereichen. Tipp: Auf chemische Mittel verzichten.

 

BUND-Projekt bringt Wildkatzenschutz in die Forstpraxis

 

Im Projekt "Wildkatzenwälder von morgen", gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, arbeiten Forstbetriebe und Waldbesitzende aktiv mit dem BUND zusammen, um Gefahren für die Wildkatze zu verringern. Münchhagen erläutert: „Unsere Partner von SaarForst vergrämen mögliche Wildkatzen vor dem Abtransport von Holzpoltern mithilfe von Hunden. In Sachsen entfernen wir gemeinsam mit Privatwaldbesitzenden hunderte Meter unnötiger Knotengitter-zäune. Mit HessenForst erforschen wir, welche Übersteighilfen an Zäunen Wildkatzen am besten nutzen.“

 

Am 8. September 2025 veranstaltet der BUND ein Online-Fachseminar. Fachleute aus Forst-wirtschaft, Waldbesitzerverbänden und Naturschutz diskutieren, wie moderne Waldbewirtschaf-tung und Wildkatzenschutz zusammenpassen. Die Veranstaltung richtet sich an Waldbesitzende, Forstbetriebe, Jägerschaften sowie Mitarbeitende in Behörden und Planungsbüros.

 

Hintergrund: Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.

 

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lebt zurückgezogen in strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben heute etwa 6.000 bis 8.000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland. Mit dem Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ zielt der BUND darauf ab, dass sich die Wildkatze in ihrem ursprünglichen Verbreitungs-gebiet wieder ausbreiten kann. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen für viele Arten wie Bechsteinfleder-maus, Mittelspecht oder Schwarzstorch optimal.

 

Quelle: BUND

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

Beiträge zu wichtigen Nachhaltigkeits-themen aus der Redaktion

AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

Kein Torf in den Topf

Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
PDF-Dokument [88.5 KB]

Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
38. Deutscher Naturschutztag

NATUR  MENSCH  ZUKUNFT
10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


Das ist der DNT: über 100 Fachvor-träge, Exkursionen (Berlin & Branden-burger Umland), Barcamps, Fach-Ausstellung, Berufsfeldforum Natur-schutz, Landesempfang, Lange Nacht des Naturschutzes und und und...

Informieren - Vernetzen - Mitgestalten!

Aktuelle Infos 

Anmeldungen ab Mitte November 2025

Programm & Anmeldung
DNT2026_Kurzprogramm.pdf
PDF-Dokument [367.2 KB]

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Erfolgreich werben mit NATUR Online

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NATUR Online   Portraits

Pflanze des Monats (c) Stiftung für Mensch und Umwelt

Heimische Wildpflanzen

Die Pflanzen des Monats werden vor-gestellt von der Stiftung Mensch und Umwelt. [>>>weiterlesen]

 

Gelbbeinige Kielsandbiene © Roland Günter

Heimische Wildbienen

Die Wildbienen des Monats werden vorgestellt von der Stiftung Mensch
und Umwelt. 
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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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