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26. August 2025 | Fisch des Jahres vom Aussterben bedroht

 

Tag der Fische: Fangstopp für den Europäischen Aal
 

  • Population dramatisch geschrumpft
  • Aal darf trotzdem in vielen Ländern gefangen werden
  • BUND für Fangverbot, Wiederherstellung und Durchgängigkeit der Flüsse

 

Berlin. Der Europäische Aal zählte einst zu den häufigsten Fischen in europäischen Süßge-wässern. Heute ist er offiziell vom Aussterben bedroht: Seine Population ist dramatisch ge-schrumpft, in der Nordsee kommt nur noch etwa ein Prozent der ursprünglichen Menge an Glasaalen an. Um auf diese Bedrohung hinzuweisen, wurde der Aal 2025 zum „Fisch des Jahres“ gewählt. Besseren Schutz brachte ihm das jedoch nicht, kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) anlässlich des Tags der Fische am morgigen Freitag.

 

Valeska Diemel, Fischerei-Expertin beim BUND: „Der Internationalen Rat für Meeresforschung rät eindeutig: Keine Fischerei auf Aal, auch nicht für den Besatz von Gewässern oder Aquakul-turen“. Dennoch darf er in den meisten europäischen Ländern – entgegen wissenschaftlicher Empfehlungen und obwohl er vom Aussterben bedroht ist – weiterhin gefangen werden, sowohl kommerziell als auch in der Freizeitfischerei.

 

Aalpopulationen haben sich nicht erholt

Eine aktuelle schwedische Studie bestätigt den drastischen Rückgang der Aalbestände in den letzten 30 bis 35 Jahren in der gesamten Ostsee, im Kattegat und in der südlichen Nordsee. Diemel: „Die Studie widerlegt die Behauptung, die Aalpopulation habe sich stabilisiert. Sie zeigt, wie Fischereidaten fehlinterpretiert werden und dass die EU-Vorschriften keine Erholung des Aals bewirkt haben.“

 

Seit 2023 gilt in der EU eine sechsmonatige Schonzeit für die Aal-Fischerei im Meer, um den Aalen die Wanderung zu ihren Laichgründen im Atlantik zu ermöglichen, ohne in Netzen oder an Angeln zu sterben. In der deutschen Nordsee gilt das Fangverbot vom 1. September 2025 bis 28. Februar 2026, in der Ostsee EU-weit vom 15. September 2025 bis 15. März 2026. Die Freizeit-fischerei im Meer ist verboten.

 

Aal braucht Schutz

Diemel: „Die Regelung greift zu kurz, da das Fangverbot nicht in Binnengewässern gilt, wo Aale für Besatzmaßnahmen ausgesetzt und wieder gefangen werden. Die Schonzeit umfasst nicht die Hauptwanderungszeit, die den August einschließen müsste. Diesen Monat hat das Bundesland-wirtschaftsministerium bewusst ausgenommen – ein Zugeständnis an die Fischerei auf Kosten des Aals.“

 

Um den Aal zu retten, muss mehr getan werden: Flüsse müssen durchgängig werden, die negativen Auswirkungen der Wasserkraft reduziert und die Wasserqualität muss verbes-sert werden. Diese Schritte sind komplex und teuer, während ein Fischereiverbot schnell umsetzbar und wirkungsvoll wäre.

 

Diemel: „Die Fischerei auf eine bedrohte Art kann nie nachhaltig sein. Die Bundesregierung muss mutig handeln und die Fischerei endlich verbieten."


Hintergrund:

Das Leben der Europäischen Aale fasziniert. Zweimal durchqueren sie den Nordatlantik und wandern zwischen Salz- und Süßwasser. Die winzigen und transparenten Larven werden in der Sargassosee, östlich von Florida, geboren. In Europas Küstengewässern, Flüssen und Seen wachsen sie heran. Zur Fortpflanzung schwimmen sie zurück in die Sargassosee. Nach dem Paaren, das den Fortbestand ihrer Art sichert, sterben sie dort, wo sie geboren wurden. Niemand hat die Fortpflanzung der Aale je beobachtet.

 

Etwa 96 Prozent der Europäischen Aale auf dem Markt stammen aus Aquakulturen. Doch wer glaubt, dies schütze die bedrohten Aale in der Wildnis, irrt. Aale lassen sich nicht in Gefangen-schaft züchten. Die Aquakulturen fangen wilde Glasaalen für den Besatz. Es ist keine Zucht, sondern Mast. Auch der Aalbesatz in Flüssen und Seen hängt vollständig vom Fang wilder Glasaale ab. Beim Fang und Transport sterben viele, da sie in diesem Stadium extrem verletzlich sind. Ob der Aalbesatz zur Erholung der Aale beiträgt, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Dennoch finanziert die EU den Aalbesatz als angebliche „Artenschutzmaßnahme„ mit Steuergeldern.

 

In Deutschland fing die kommerzielle Fischerei 2022 insgesamt 208 Tonnen Gelb- und Blankaale (Platz 3 hinter den Niederlanden und Frankreich). Die Freizeitfischerei fing 275 Tonnen und belegt damit Platz 1 in der EU.

 

Quelle: BUND

Sonderbericht

Copyright: Moholoholo Wildlife Rehabilitation Center

Südafrika im Mai 2025

Massenvergiftung Weißrückengeier

Ein besonderer Bericht von ELISABETH ZOJA

[>>>Zum Bericht]

Ausstellung

Grafik: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS

 

Natur und deutsche Geschichte

Glaube – Biologie – Macht

 

Neue Ausstellung
ab dem 14. November 2025 im
Deutschen Historischen Museum

Was ist gemeint, wenn von „Natur“ die Rede ist? Auf diese Frage sind in der deutschen Geschichte sehr unter-schiedliche Antworten gegeben worden. Regierungen sowie religiöse und politi-sche Bewegungen haben den Begriff der Natur definiert – und für sich bean-sprucht. In einer neuen Ausstellung zeigt das Deutsche Historische Mu-seum, wie unterschiedlich „Natur“ zu verschiedenen Zeiten im Spannungs-feld von Glaube, Biologie und Macht verstanden und politisch eingesetzt wurde. Der schillernde und vielseitige Begriff der „Natur“ wird in seiner histori-schen Breite und Tiefe ausgelotet.

Mehr Informationen beim DHM

Veranstaltungen

Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen

Ausstellung im Biosphären-Infozentrum Propstei Zella/Rhön ab 25. September

 

Eintauchen in geheimnisvolle Welten

Sie sind vielseitig, faszinierend – und unverzichtbar für unsere Ökosysteme: Pilze begleiten uns ständig, meist un-bemerkt, und spielen eine zentrale Rol-le im Kreislauf der Natur. Die neue Aus-stellung „Pilze – Mehr als kulinarische Delikatessen“ im Biosphären-Infozen-trum Propstei Zella/Rhön lädt ein, in die geheimnisvolle Welt der „heimlichen Herrscher“ einzutauchen. Mehr Infos:

www.biosphaerenreservat-rhoen.de 

NATUR Online  Kolumne

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AKTUELLER  BEITRAG

Ohne Wasser geht es nicht

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WEITERE THEMEN

Es gibt kaum noch Dunkelheit

Ein Plädoyer für den Maulwurf

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Steine blühen nicht


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NATUR Online   TV Tipps

Hannes Jaenicke
Im Einsatz für den Oktopus

Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrot-tung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich auf die Spuren des Oktopus.

 

Faszinierende Natur Doku 
TV-Erstausstrahlung im ZDF
am 16. September 22:15 Uhr
und in der ZDF Mediathek

Dokumentation in 3sat Mediathek

Guter Biber – böser Biber?

Er ist wieder da, der Biber! Und mit ihm jede Menge Chancen und Risiken. Rund 1,5 Millionen Biber leben heute wieder in Europa – und befeuern eine mitunter hitzig geführte gesellschaft-liche Debatte. Denn die Tiere siedeln bevorzugt in tiefer gelegenen, dicht besiedelten Regionen. 

Der Abschuss eines Bibers bleibt das letzte Mittel – und wurde bisher, zumindest in der Schweiz, noch nie offiziell angewendet. In Deutschland hingegen gibt es allein in Bayern, bei einem Bestand von 25.000 Tieren, pro Jahr über 2.500 „letale Entnahmen“, wie es fachmännisch heißt.

 

Doku 50 Min. Verfügbar bis 15.03.2026

NATUR Online   Tipp

Naturnahe Gärten | Foto: Martin Kremer

Artenvielfalt gestalten und erleben

Vom Garten zur Naturoase
 
Spannender Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung
 
Ein Garten kann mehr sein als ein Stück Grün hinterm Haus: Er kann summen, zwitschern, blühen und sogar als kleines Paradies für seltene Tiere dienen. Wie aus einem gewöhnlichen Hausgarten eine lebendige Naturoase
wird, zeigt Frank Kunick am Donners-tag, den 2. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Hilders (Marienstraße 13)

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen
Vortrag zur naturnahen Gartengestaltung.[...]
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Veranstaltung 2026

Grenzenlos wandern

Der 123. Deutsche Wandertag findet vom 24. bis 27. September 2026 unter dem Motto „bewegt verbunden – Gemeinsam durch das Erzgebirge“ in Oberwiesenthal statt. Erstmals wird das traditionsreiche Großereignis eng mit der internationalen EURORANDO verknüpft, die bereits ab dem 20. September Wanderfreundinnen und -freunde aus ganz Europa ins deutsche und tschechische Erzgebirge führt.

Wer sich für den Deutschen Wandertag interessiert, findet nicht nur ein Wan-derfest, sondern auch eine Plattform für Vernetzung, Ehrenamt und Nachhaltig-keit. Der DWV lädt Vereine und andere Unterstützer ein, sich einzubringen und das Ereignis aktiv mitzugestalten.

www.wanderverband.de

Jetzt da | Kurzprogramm zum
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10. bis 14. März 2026 in Berlin
Freie Universität Berlin-Dahlem


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Aktualisiert am 2. Oktober 2025

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